Nein, darauf hat es Felix Bastians sicher nicht angelegt, aber das muss er jetzt einfach über sich ergehen lassen. Am Sonntag, wenn der VfL Bochum gegen den 1. FC Heidenheim den Erfolgen gegen Dresden und Darmstadt Sieg Nummer drei hinzufügen will, steht der Kapitän des Bochumer Zweitligisten noch einmal allein im Mittelpunkt. Der 29-Jährige wird bei dieser Gelegenheit nämlich von der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG) mit der Fair-Play-Plakette bedacht.
Zu seinem Eingeständnis, am vergangenen Sonntag in Darmstadt eben nicht gefoult worden zu sein, womit er einen Elfmeter ausgeschlagen hat, sei doch alles gesagt, meinte Bastians gestern. Aber eins wolle er nur mal klar stellen: „Es war keine Schwalbe von mir. Ich habe dem Schiedsrichter gleich gesagt, dass ich aus dem Tritt gekommen bin.“ Womit der Innenverteidiger auf einige Unterstellungen in der Berichtersttung und den sozialen Netzwerken anspielte. Er habe zunächst betrügen und einen Elfmeter schinden wollen und sei erst auf Nachfrage mit der Wahrheit herausgerückt, hieß es hier und dort.
Es war keine Schwalbe. Ich bin aus dem Tritt gekommen.
Felix Bastians, Kapitän des VfL Bochum
Bastians ist nicht der erste Fußballer, den die DOG mit dieser Plakette auszeichnet. Im März gab es bereits einen ähnlichen Fall, damals bekannte Mönchengladbachs Offensivspieler Jonas Hofmann, im Spiel gegen Bayern München nicht von Thiago getroffen worden zu sein.
„Felix Bastians ist ein Vorbild im Fußball und für sportliches Verhalten generell“, mit diesen Worten würdigte Peter von Löbbecke, der Präsident der DOG, Bastians Verhalten. Etwa eine halbe Stunde vor dem Anstoß wird die Auszeichnung am Sonntag über die Bühne gehen, danach steht wieder der Wettbewerb im Mittelpunkt.
Felix Bastians hatte nach dem Sieg in Darmstadt durch zwei späte Tore nicht die unzulängliche Leistung in den ersten 45 Minuten vergessen, als er den zweiten Durchgang so kommentierte: „Es wäre schön, wenn wir das auch mal 90 Minuten hinbekämen.“
Kruse verletzt sich im Training
Diese Frage wird auch Trainer Ismail Atalan umtreiben, der personell vermutlich nicht viel ändern wird, im Vergleich zum Auftritt in Hessen. Es sei denn, die Knöchelverletzung, die Robbie Kruse am Mittwoch zu einer Trainingspause zwang, stellt sich doch noch als gravierend heraus. Wenn das nicht der Fall sein sollte, wird die Offensive ebenso gut bestückt sein wie in Darmstadt.
Lediglich die Mittelfeldreihe wirft weiterhin Fragen auf. Mit Thomas Eisfeld und Vitaly Janelt ist auch am kommenden Wochenende nicht zu rechnen. In Janelts operiertem Knie bildet sich immer wieder Flüssigkeit, und Eisfelds Rücken bereitet nach wie vor Probleme. Weil sich Alexander Merkel in Darmstadt nicht unbedingt empfehlen konnte, rücken Görkem Saglam und Robert Tesche zwangsläufig in den Fokus. Die Frage ist, ob mit Saglam und Kevin Stöger noch die Balance zwischen Offensive und Defensive stimmt? Die zweite Frage dreht sich darum, was man Tesche schon zutrauen kann.