Ein herber Verlust, den ein Journalist aus Bochum nicht zu unrecht als den „Philipp Lahm von Bochum“ bezeichnete. Seit einer Woche ist er nun im Mannschaftstraining und hofft darauf, spätestens gegen Düsseldorf wieder dabei zu sein. Celozzi war in seiner Karriere erst einmal fünf Monate verletzt: Mit 17 Jahren musste er mit einem doppelten Leitenbruch bei der Jugend des FC Bayern München pausieren.
Stefano Celozzi, im Oktober machten Sie ihr letztes Spiel. Wie groß ist die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr? Es ist jetzt schon eine sehr lange Verletzungspause und leider ist sie zur Stunde noch gar nicht beendet. Immerhin: Seit ein paar Tagen trainiere ich wieder voll mit der Mannschaft und hoffe, dass die Zeit des Wartens jetzt schnell vorbeigeht. Ich fühle mich gut, aber wann ich genau zum Einsatz komme, werden sicherlich auch die nächsten Trainingseinheiten zeigen. Insgesamt aber bin ich relativ guter Dinge, dass es für mich wieder losgeht.
Beim 5:4-Hinspielerfolg sahen die Zuschauer ein Spektakel. Was passiert am Sonntag in Nürnberg? Für die Zuschauer wäre eine Wiederholung toll. Ein Abwehrspieler denkt da jedoch anders. Es ist für uns ein sehr schweres Spiel in Nürnberg und da lassen wir uns auch nicht von der schlechten Heimbilanz des Klubs (zehn Spiele, zwölf Punkte, Anm. d. Red.) blenden. Das wird ein harter Brocken, der uns alles abverlangen wird, aber in den ersten beiden Auswärtsspielen der Rückrunde haben wir ja gezeigt, dass wir mindestens auf Augenhöhe waren und unter unglücklichen Umständen ohne Punkte blieben.
Sie meinen die Spiele in Berlin und Hannover, aber da lief auch wirklich alles gegen den VfL. Wie sehen Sie das rückblickend? Wenn wir über die unglücklichen Spielverläufe reden, ist das müßig. Dafür können wir uns nichts mehr kaufen. Am Ende sind es Punkte, die uns fehlen und uns wehtun. Schon in zwei Wochen spricht niemand mehr darüber, dass uns in Hannover vom Schiedsrichter übel mitgespielt wurde. So etwas taucht in keiner Bilanz auf, sondern nur das Ergebnis und das lautete 1:2.
Seit Ihrer Verletzung sitzen Sie bei den Heimspielen auf der Tribüne, bei den Auswärtsspielen am TV. Wie haben Sie das Nervenspiel gegen Würzburg hautnah erlebt? Das war auch für mich als Zuschauer nicht einfach, weil wir genau wussten, um was es geht. Ganz ehrlich: Für mich war die Partie gegen Würzburg das unangenehmste auf der Tribüne in der bisherigen Saison. Da sitzt du, kannst der Mannschaft nicht helfen und schaust nur, wohl wissend um die Wichtigkeit und Brisanz dieser Partie. Ich habe richtig gelitten und gezittert und war am Ende megaglücklich, dass wir das Ding noch gewonnen haben. Ich war nach dem Spiel ganz nachdenklich, aber voller innerer Zufriedenheit.