Canouse hätte sich seine Premiere in der Startelf sicher ganz anders vorgestellt. Vielleicht im heimischen Stadion, aber auf jeden Fall mit einem Erfolgserlebnis. Doch auch für den jungen US-Amerikaner gilt die schmerzhafte Erfahrung, dass zwischen Wunschdenken und Wirklichkeit gerade im Fußball eine große Lücke klafft. Das begann schon bei seiner Position. Als defensiver Mittelfeldspieler hat der 21-Jährige, der schon das Trikot der U20 der US-Boys trug, in jungen Jahren durchaus kennengelernt, was Erfolg ist. Mit der U19 wurde er zunächst in der Bundesliga Südwest mit Hoffenheim Meister, sicherte sich dann im gleichen Jahr mit der TSG die deutsche U19-Meisterschaft. Bochum ist nun der nächste Schritt.
Doch dass sein Startelf-Debüt nicht im gewohnten Umfeld Mittelfeld, sondern auf der rechten Außenverteidiger-Position über die Bühne ging, war ein nicht vorhersehbares Ereignis. Aber der Youngster haderte keinesfalls mit dieser Überraschung, die Trainer Gertjan Verbeek parat gehabt hatte: „Ich habe selten als rechter Verteidiger gespielt, aber ich sehe mich ja selbst als variabel einsetzbaren Spieler und versuche die mir gestellten Aufgaben so umzusetzen, wie es der Trainer von mir erwartet.“
Doch glücklich machte ihn der Abend weiß Gott nicht: „Es ist schade, dass wir dieses Spiel verloren haben. Denn wir haben gerade in der zweiten Hälfte alles versucht und hatten auch gute Möglichkeiten wie den Pfostenschuss, um in Führung zu gehen. Dass wir dann in einen Konter laufen, ist ärgerlich.“
Über seine persönliche Leistung mochte er nicht so ausführlich reden: „Das müssen andere entscheiden. Aber ich denke, ich habe die Sache ganz ordentlich gemacht.“ Und entschuldigend fügte er hinzu: „Am Ende wurde ich schon etwas müde. Aber das ist verständlich, denn 90 Minuten habe ich überhaupt noch nicht mehr auf diesem Niveau und auf der ungewohnten Position gespielt.“