Der DFB-Pokalsieger von 1979 und 1980 dümpelte da in der 3. Liga herum. Netzer war als Teilhaber des Vermarkters Infront bei Fortuna eingestiegen, sorgte finanziell für Stabilität. Drei Jahre später gelang der Bundesliga-Aufstieg. Doch der Düsseldorfer Höhenflug endete im Frühjahr 2013. Nach einer Saison.
Robert Schäfer hat die Entwicklung aus der Ferne verfolgt. Erst als Geschäftsführer bei 1860 München, dann bei Dynamo Dresden. „Ich würde den schlafenden Riesen gern wieder wecken. Möglich wird das aber nur mit kleinen Schritten sein“, betont Fortunas neuer Vorstandschef vor dem Saisonstart am Samstag (15.30 Uhr) in Sandhausen.
Nur mit knapper Not hatten sich die Düsseldorfer zuletzt vor dem Sturz in die Drittklassigkeit gerettet. Viel höher setzt der 40-jährige gelernte Jurist das Ziel für die neue Saison erstmal nicht an. 18 der 28 Spieler im neuen Kader sind 23 Jahre oder jünger. Ein Wagnis, oder? „Der andere Weg, mehr auf Namen denn auf Talente zu setzen, birgt mehr Risiko. Das haben die sportlichen Ergebnisse der Vergangenheit gezeigt“, hebt Schäfer hervor.
Rutemöller arbeitet ehrenamtlich Gelenkt wird die frische Jugendlichkeit von geballter Erfahrung. Rekordtrainer Friedhelm Funkel (62), der mit Uerdingen (zweimal), Duisburg, Köln und Frankfurt fünf Bundesliga-Aufstiege in seiner Karriere gefeiert hat, wird von Langzeit-Co-Trainer Peter Hermann (64, unter anderem Leverkusen FC Bayern, Schalke 04 und HSV) unterstützt.
Als Sportvorstand ist dazu Erich Rutemöller (71) seit Mitte Juni im Einsatz. Der ehemalige Bundesliga-Trainer des 1. FC Köln arbeitet als Trainer-Ausbilder für Fifa und Uefa, war zuletzt in Namibia und Malaysia. Für Fortuna ist Rutemöller ehrenamtlich unterwegs. „Er macht für uns aber mehr als mancher Hauptamtlicher in anderen Vereinen“, versichert Vorstandschef Schäfer. Und hofft darauf, dass Rutemöller für Düsseldorf weitere Talente aufspürt.
Die Sehnsucht nach dem Fußball-Oberhaus ist schließlich groß. Trotz aller Rückschläge kalkuliert der Verein mit 25 000 Zuschauern pro Heimspiel. Der leicht reduzierte Personaletat liegt bei rund elf Millionen Euro und damit in der oberen Hälfte der 18 Zweitliga-Klubs.