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Detlef Pirsig im Interview
„Bevor mich einer traf, habe ich ihn umgehauen“

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Interview: Detlef Pirsig über gesunde Härte
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Gerd Müller hatte Angst vor ihm. Doch Detlef Pirsig selbst war völlig furchtlos. So wurde er zu einem der kompromisslosesten Verteidiger der Bundesligageschichte.

War Ihre Spielweise tatsächlich so hart wie Ihr Ruf?

Ich habe nie einen Gegner schwer verletzt. Aber ich wusste, wer Angst hatte. Und wenn man das als Abwehrspieler weiß, ist das schon die halbe Miete.

Hatten Sie denn eine Masche, um besonders furchteinflößend zu wirken?

Mir war es wichtig, dem Gegner schon in den ersten Minuten des Spiels zu zeigen: „Hier kommst du nicht durch.“ Daher habe ich immer schnell den Zweikampf gesucht. Der andere sollte ja wissen, was Sache ist.

Wie war es möglich, mit dem MSV immer wieder die Klasse zu halten?

Wir haben auch außerhalb des Fußballplatzes etwas miteinander unternommen. Das färbt auch auf das Zusammenspiel ab. Fußball ist eben ein Mannschaftssport. Hinzu kam eine andere Sache, die vielleicht noch wichtiger war: Wenn man sich gut kennt, kann man sich auch mal die Meinung sagen. Bei uns wurde nie schöngefärbt.

Haben Sie eigentlich nie erwogen, den Verein zu verlassen?

Es hätte schon die ein oder andere Möglichkeit gegeben. Aber ich wollte nicht aus Meiderich weg. Es war schon scheiße, in der Jugend öfter umzuziehen. Das musste ich nicht auch noch als Erwachsener haben.

Wie kam es 1977 doch zum Abschied aus Duisburg?

Wenn man irgendwo mehrere Jahre ist und einen neuen Vertrag haben möchte, ist der nicht so ausgefüllt, wie wenn ein anderer Klub dich haben will. Das spielte eine Rolle bei meinem Wechsel nach Lüttringhausen.

Wie wurden Sie dort zum Spielertrainer?

Ursprünglich wollte ich nur noch Trainer sein. Aber als ich den Kader sah, dachte ich mir: „Da fehlt noch etwas.“ Also habe ich eben auch mit 31 Jahren weitergespielt. Und nach zwei Aufstiegen waren wir in der 2. Bundesliga. Also habe ich mit Ende 36 mein Zweitligadebüt gefeiert.

Auf Seite 3: "Ich bin ein verrückter Hund"

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