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MSV: Idrissou bemängelt Teamgeist
„Disziplin und Respekt“

MSV: Idrissou bemängelt Teamgeist
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Die Niederlage gegen Burghausen glich einem Offenbarungseid: Kein Einsatz, kein Zweikampfwille, katastrophale Fehler in der Abwehr und kein Durchsetzungsvermögen im Angriff. Dennoch liegen die Duisburger immer noch auf einem Aufstiegplatz. „Mir fehlen einfach immer noch die Worte“, gibt Mohammadou Idrissou zähneknirschend zu Protokoll, „Wacker Burghausen ist gerannt wie die Hasen. Die haben uns gezeigt, was es heißt leidenschaftlich zu kämpfen und alles zu geben. Das hat uns gefehlt. Entschuldigungen gibt es dafür keine mehr. Das hilft auch nichts mehr. Aber anscheinend hat uns unser Glück noch nicht so ganz verlassen, da wir immer noch oben stehen. Dieser Dusel kann uns vielleicht noch weiterhelfen.“

Doch auch dieser Umstand kann den Kameruner nicht wirklich trösten, denn die Probleme – die vielleicht die Ursache für die jetzige Misere sind – liegen tiefer. „Im Moment stimmt hier bei uns vieles nicht, da liegt noch einiges im Argen“, erklärt der Stürmer und spricht Klartext: „In der Hinrunde haben wir viel mehr zusammen unternommen. Wir haben uns auch nach dem Training getroffen, sind gemeinsam Essen gegangen, waren Bowlen, Feiern und haben miteinander telefoniert. Aber seit Portugal ist alles anders. Seitdem machen wir nichts mehr gemeinsam. Wir kommen zum Training, alle trainieren und dann sind alle wieder weg – jeder für sich.“

Im Wintertrainingslager an der Algarve hatte es nicht nur zwischen ihm und Georg Koch richtig geknallt. Der MSV-Torhüter wurde nach verbalen Entgleisungen und wegen verschiedener anderer Dinge von Präsident Walter Hellmich als Kapitän abgesetzt. Als Nachfolger wurde Björn Schlicke benannt. Trainer Rudi Bommer hatte das Ganze so hingenommen.

„Das ist vielleicht nur ein Grund für die derzeitige Stimmung im Team. Es sind aber noch genügend andere Baustellen offen, die zu bearbeiten sind. Außerdem mangelt es an Disziplin und Respekt in der Mannschaft – und zwar bei jedem einzelnen. Davon ist hier im Moment überhaupt nicht vorhanden“, nennt „Mo“ das Kind beim Namen und fügt an: „Ich habe schon in einigen Vereinen gespielt und mit vielen Jungs zusammen gekämpft, aber so wie hier habe ich es noch nicht erlebt. Wir können uns gerne zwei Wochen lang treffen und reden, aber ich weiß nicht, ob es auch etwas bringt. Wir müssen einfach wieder einen Konsens finden und wieder zusammen arbeiten, als Team.“

Nach solchen Aussagen wahrlich schwierig. „Vielleicht tun uns die knapp zwei Wochen Ruhe ganz gut. Wir sollten aber jetzt nicht den Fehler machen, mit dem Finger nur auf die anderen zu zeigen, sondern die Fehler bei uns selbst suchen. Vielmehr sollte sich jeder in dieser Zeit einmal Gedanken machen und sich selbst hinterfragen, ob er wirklich das Optimalste abruft und alles gibt“, kontert Quido Lanzaat. Auch Rudi Bommer sieht es ähnlich: „Gerade Mo sollte sich da zurückhalten. Er ist selbst ein schwieriger Typ. Ich verlange nicht, dass sich die Spieler regelmäßig zum Kaffeetrinken treffen. Wir haben im Winter im Trainingslager trotz widriger Umstände eine Einheit geschaffen, mit der wir gute Ergebnisse erzielt haben. Darauf müssen wir uns jetzt wieder besinnen und zu alter Form zurückfinden.“

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