Pliatsikas kommt

Folgen Domovchiyski und Beichler?

Aber er kann darüber nur müde lächeln. Denn seit dem Wechsel von Bruno Hübner zu Eintracht Frankfurt bimmelt sein Handy unentwegt. Der Fußballlehrer muss schließlich den Job des Sportdirektors mitmachen und den Kader für die neue Saison zusammenstellen. Alle Gespräche und Verhandlungen laufen derzeit über ihn.

„Auch wenn es unendlich viele Telefonate sind, ist es für mich aber kein Stress“, macht Sasic die Doppelbelastung (noch) nichts aus. „Ich habe Glück, so einen tollen Job beim MSV ausüben zu dürfen. Deshalb würde ich mich nie beschweren.“ Doch er freut sich schon auf den Tag, an dem die Geschäftsführung den neuen Manager präsentiert. Sasic grinst und zieht einen Vergleich: „Ich habe auch zwei Autos, kann aber nur eins fahren.“

Solange der Posten Hübners aber noch nicht offiziell in den Händen von Ivica Grlic, Tobias Willi und Michael Meier liegt, muss der 52-Jährige einspringen. „Ich habe mir alle Aufgaben mit ‚Ivo‘, Tobi und Micha aufgeteilt. Diese Teamarbeit funktioniert blendend.“

Sie funktioniert sogar so gut, dass mit dem Schalker Vasileios Pliatsikas der nächste Neuzugang an Bord ist. Der 23-Jährige steht bei den Königsblauen noch bis 2013 unter Vertrag, doch Sasic hat es geschafft, seinen Wunschspieler für ein Jahr auszuleihen: „Ich habe über ihn sehr gute Informationen von meinem Vertrauensmann aus Griechenland. Er hat nicht umsonst unter Otto Rehhagel in der Nationalmannschaft der Griechen gespielt. Er besitzt Herzblut und Leidenschaft, ist ein sehr guter Fußballer und ich weiß, dass er zu 100 Prozent zu uns passt.“

Damit aber noch nicht genug. Sasic steht auch mit den beiden Berlinern Daniel Beichler und Valeri Domovchiyski in engem Kontakt. Mit dem Österreicher Beichler, der in der Hauptstadt noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2014 besitzt, ist sich der Coach bereits einig und muss „nur“ noch mit Berlins Manager Michael Preetz eine finanzielle Einigung finden. Der 22-Jährige, der zuletzt nach St. Gallen ausgeliehen war, wird wohl auf Leihbasis ins Revier kommen, denn sein Vertrag bei Hertha läuft noch bis zum 30. Juni 2014.

Mit Preetz spricht Sasic derzeit auch intensiv über Domovchiyski, der in Berlin noch einen Kontrakt bis 2012 besitzt. Der 24-jährige bulgarische Nationalspieler ist bei Markus Babbel allerdings in Ungnade gefallen. Damit der Berliner Coach nun aber Malik Fathi oder Maik Franz verpflichten kann, benötigt er Geld. Und die Euros sollen mit dem Verkauf des Angreifers reingeholt werden. Die Chance für den MSV.

Weil die Duisburger allerdings trotz der rund sechs Millionen Euro aus dem DFB-Pokal immer noch nicht auf Rosen gebettet sind, gestalten sich die Vertragsverhandlungen schwierig. Nur eins ist schon jetzt ganz sicher: Sasic freut sich auf den Tag, an dem er den Raabe-Song wieder voller Inbrunst mitsingen kann.