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Bielefeld - MSV 1:3
15 bärenstarke Minuten zum Geburtstag

Bielefeld - MSV Duisburg 1:3 (0:3)
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Milan Sasic feierte am Montag seinen 52. Geburtstag. Und seine Zebras machten ihm das schönste Geschenk, denn der MSV fertigte Bielefeld mit 3:1 (3:0) ab.

Dafür reichten den Gästen 15 bärenstarke Minuten, denn die Zebras erwischten auf der Alm einen Traumstart. Es waren gerade einmal 300 Sekunden gespielt, da führten die Duisburger bereits. Srdjan Baljak bewies auf der linken Seite viel Übersicht, passte in die Mitte und am langen Pfosten lauerte Sefa Yilmaz, der das Leder zum 1:0 für Duisburg über die Line bugsierte.

„Ivo“ Grlic strahlte: „Wir wollten für den Trainer und den MSV den Dreier holen. Außerdem wollten wir auch zeigen, dass wir auch auswärts punkten können. Wir wussten, dass Bielefeld Alles oder Nichts spielen würde, deshalb haben wir direkt zu Beginn Druck gemacht und eiskalt zugeschlagen."

Keine vier Zeigerumdrehungen später war es der Kapitän dann höchstpersönlich, der das 2:0 erzielte (9.). Olcay Sahan eroberte die Kugel und Baljak schaufelte den Ball aus 17 Metern haargenau ins lange Eck. Ein perfekter Schuss.

Und die Demontage der völlig überforderten Arminia ging unverdrossen weiter. Ecke Baljak, Julian Koch war wie einst Uwe Seeler mit dem Hinterkopf zur Stelle, Keeper Dennis Eilhoff konnte nur abklatschen und der mitaufgerückte Innenverteidiger Bruno Soares staubte in bester Knipser-Manier zum 3:0 ab (15.).

Nach einer Viertelstunde war die Elf von Christian Ziege also schon am Boden, während die Duisburger bereits den Geburtstagssekt von Sasic zur großen Party ins Eisfach legten.

Arminia Bielefeld: Eilhoff - Schöneberg, Fischer, Bollmann, Schuler (62. Hernandez) - Bölstler, Abelski - Baykan (46. Sako), Feick - Berisha (68. Neuville), Guela. MSV Duisburg: Yelldell - Koch, Bajic, Soares, Veigneau - Sukalo, Grlic - Yilmaz (86. Benjamin Kern), Sahan (64. Trojan) - Maierhofer (81. Schäffler), Baljak. Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden). Tore: 0:1 Yilmaz (5.), 0:2 Baljak (9.), 0:3 Soares (15.), 1:3 Feick (51.). Gelbe Karten: Guela, Schöneberg, Hernandez, Fischer (2), Eilhoff (2) - Maierhofer, Grlic (2). Zuschauer: 10.260.

Auf Eis wurden bei dieser komfortablen Führung dann aber auch die Offensivbemühungen gelegt. Der MSV wartete nun ab, ließ Bielefeld allerdings auch kaum zur Entfaltung kommen. Lediglich in der 36. Minute wurde es für den MSV einmal brenzlig, als Diddy Guela plötzlich frei vor David Yelldell auftauchte. Doch der Torwart parierte das Eins-gegen-Eins-Duell.

Ein Aktion, die Sasic nicht gefallen hat, denn in der Halbzeitansprache schärfte er noch einmal die Sinne seiner Spieler, die sich nach seinem Geschmack zum Schluss des ersten Durchgangs zu sehr zurückgehalten haben.

Und die Zebras befolgten die Vorgaben des Geburtstagskindes. Die zweite Hälfte war gerade angepfiffen, da konnten sich die Ostwestfalen bei Eilhoff bedanken, dass die Duisburger nicht erneut jubelten. Denn der Torhüter hielt einen Kopfball von Yilmaz in letzter Sekunde.

Jetzt wachten die Hausherren aber plötzlich auf und Arne Feick ließ noch einmal einen Funken Hoffnung keimen. Julian Koch gewährte dem Defensiven elf Meter vor dem eigenen Kasten zu viel Raum und der Bielefelder markierte das 1:3 (51.).

Duisburg nahm die Sache nun wieder ernster und erhöhte erneut die Schlagzahl. Der bärenstarke Yilmaz scheiterte aber mit einem Knaller aus dem Hinterhalt wieder an Eilhoff (59.).

Filip Trojan kam in der 64. Minute für Olcay Sahan in die Partie.

Die Bielefelder Nummer eins stand auch in der 79. Minute im Blickpunkt – dieses Mal allerdings negativ. Denn er haute Stefan Maierhofer, der direkt nach dieser rüden Attacke gegen Manuel Schäffler ausgewechselt werden musste, außerhalb des Strafraums um. Eilhoff hatte Glück, dass er für sein hartes Einsteigen von Schiedsrichter Tobias Welz nur die Gelbe und nicht die Rote Karte bekam.

Glück hatte auch Soares. In der 85. Minute wollte er eine Hereingabe von Oliver Neuville klären und drosch aus kurzer Distanz aufs eigene Tor. Yelldell bewahrte den Brasilianer mit einem guten Reflex vor einem Eigentor, nach dem er Sekunden zuvor auch Feick entscheidend störte.

Ziege war mächtig bedient: „Wir machen immer die gleichen Anfängerfehler. Ich kam mir in der Anfangsphase wie im Film ‚Täglich grüßt das Murmeltier’ vor. Wir kassieren immer zu Beginn die Gegentreffer und laufen einem Rückstand hinterher. Das darf einfach nicht sein. Wir fangen immer erst an, zu spielen, wenn es eigentlich zu spät ist. Das ist die Ironie an der Sache.“

So blieb es am Ende beim 3:1-Auswärtssieg der Duisburger, die nach den beiden Auftritten in Aue und Berlin jetzt endlich auch mal in der Fremde zu überzeugen wussten. Während Sasic von den Fans gefeiert wurde, darf man gespannt sein, wann die Mechanismen in Bielefeld greifen und Ziege fliegt.

Ziege schätzte seine Situation bereits realistisch ein: „Man muss dafür kein Prophet sein. Wir haben von acht Spielen sieben verloren. Natürlich wird die Luft für mich immer dünner. Aber es wäre mir zu einfach zu sagen, dass für unsere Situation nur ein Mann Schuld ist.“ Den Zebras ist diese Situaion völlig egal, sie feierten noch ausgelassen den Dreier und den Ehrentag ihres Trainers.

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