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VfL: Neuer Trainer!
Bochum hofft auf "herrliche" Jahre

VfL: Herrlich unterschreibt bis 2011
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Die Hängepartie mit dem DFB ist beendet, nun hofft Bochum auf "herrliche" Zeiten: Der VfL setzt im Abstiegskampf auf den Trainer-Novizen Heiko Herrlich.

Der frühere Torschützenkönig unterschrieb bei seiner ersten Trainerstation im Profifußball einen Vertrag bis zum 30. Juni 2012 und wird am kommenden Sonntag im Punktspiel bei Eintracht Frankfurt erstmals auf der Bank des Bundesliga-Vorletzten sitzen. Nach einem Gespräch zwischen dem DFB-Präsidenten Theo Zwanziger und dem VfL-Aufsichtsratsvorsitzenden Werner Altegoer erteilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) dem 37 Jahre alten bisherigen Juniorentrainer mit sofortiger Wirkung die Freigabe. Der DFB hatte lange gezögert - nach SID-Informationen wegen Unstimmigkeiten über den Wechsel in der obersten Führungsebene.

Herrlich trat direkt mit breiter Brust auf: "Im Fußball ist es wie in der Natur: Starke Tiere fressen schwache Tiere schnell weg. Laut Tabelle gehören wir gerade zu den schwachen Tieren, und ich werde nicht gerne gebissen", sagte der ehemalige Torjäger bei seiner Vorstellung am Dienstagabend: "Wir werden zusehen, dass wir bald zu den starken Tieren gehören und schon am Sonntag in Frankfurt zurückbeißen." Mit Blick auf die wichtigsten anstehenden Aufgaben betonte er: "Wir müssen die einfachen Dinge gut machen.“


Kritiken an seinem schnellen Sprung ins Profigeschäft seien laut Herrlich berechtigt: "Aber nirgendwo steht geschrieben, dass ein Neuer kein Erfolg haben kann." Altegoer erklärte, dass die Entscheidung "kurzfristig und final" für Herrlich gefallen sei: "Ich bin überzeugt, dass dieser Weg von Erfolg gekrönt sein wird."

Altegoer dankte ausdrücklich Zwanziger für die Freigabe. Bis zur Freigabe habe es laut Altegoer "Irritationen" gegeben. Nach SID-Informationen hat DFB-Sportdirektor Matthias Sammer die Freigabe zunächst ohne Wissen von Zwanziger erteilt, woraufhin es zu "Verzögerungen" (Altegoer) kam. Herrlich, dessen Vertrag auch in der 2. Liga gelten würde, tritt die Nachfolge von Interimstrainer Frank Heinemann an, der nach der Entlassung von Marcel Koller für fünf Pflichtspiele die Verantwortung getragen hatte.

Und der nun nach 13 Jahren Co-Trainertätigkeit im Profibereich ab sofort wohl nichts mehr mit dem Lizenzspielerkader zu tun haben wird. Dagegen wird Nico Michaty (Trainer der Regionalliga-Mannschaft) weiter zum Trainerteam der Profis gehören. Während Dariusz Wosz sich jetzt wieder „nur“ um die A-Junioren des VfL kümmern wird. Altegoer und Ernst dankten Frank Heinemann ausdrücklich für seinen Einsatz in den letzten Wochen und stellten dem Bochumer Urgestein eine langfristige Tätigkeit beim VfL in Aussicht. Schon in den nächsten Tagen soll ein Aufgabengebiet für ihn gefunden werden.

Herrlichs Co-Trainer wird Iraklis Metaxas, ehemaliger DFB-Stützpunktleiter Mittelrhein. Nach fünf Wochen intensiver Gespräche und Suche in der sportlich prekären Lage fiel die Wahl der VfL-Bosse auf einen "Lehrling". Der einstige Stürmer von Bayer Leverkusen, Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund hat bislang lediglich Erfahrung als Trainer im Jugendbereich gesammelt. Schon im Sommer wollte er den Sprung ins Profigeschäft wagen, doch die DFB-Bosse verweigerten ihm den Wechsel zum Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern.

Foto: firo.

Herrlich erwarb 2005 seine Trainer-Lizenz und arbeitete zunächst als A-Jugend-Coach beim BVB, ehe er 2007 zum DFB wechselte. Dort erreichte er mit der U17 bei der WM in Südkorea den dritten Rang und zeichnete seit August 2008 für die U19 verantwortlich. Er wird nach Thomas Tuchel (36 Jahre, FSV Mainz 05) und Markus Babbel (ebenfalls 37 Jahre, VfB Stuttgart) der drittjüngste Trainer der Liga sein. Bereits am Sonntag verfolgte er auf der Tribüne die 1:4-Niederlage gegen den Pokalsieger Werder Bremen.

Zwischen 1989 und 2004 bestritt der gebürtige Mannheimer Herrlich 258 Bundesliga-Spiele und erzielte 76 Tore. 1995 wurde er mit 20 Treffern für Gladbach Torschützenkönig und wechselte für die damalige innerdeutsche Rekordablöse von elf Millionen Mark nach Dortmund. Dort wurde er 1996 und 2002 deutscher Meister sowie 1997 Champions-League-Sieger und Weltpokalsieger. 2000 wurde bei Herrlich ein Hirntumor diagnostiziert, 2001 gab er nach seiner Genesung sein Comeback, fand aber nicht mehr zu alter Stärke zurück.

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