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Koller schweigt noch
Zeit der langen Gesichter

VfL: Koller hüllt sich in Schweigen

Auf einer Berghütte in der Schweiz hat Marcel Koller seine Spieler auf viele Dinge vorbereitet. Das kumpelige Miteinander wird nun aber auf die Probe gestellt.

Dann nämlich, wenn Marcel Koller erstmals gezwungen ist, beim Pokalspiel in Lotte (Sonntag, 17.30 Uhr) zunächst einen 18er-Kader und dann die Auflaufformation zu benennen. Längst ist klar - zur Zeit befinden sich alle Spieler im Training -, dass es Härtefälle geben wird. Denn der mittlerweile neu entbrannte Konkurrenzkampf hat dazu geführt, dass es manchmal nur Kleinigkeiten sind, die für einen und „gegen“ den anderen sprechen. Am Dienstagmorgen, bevor die Trainingswoche begann, hat Koller in der Kabine das Thema noch einmal aufgefrischt. Koller: „Auf manchen Positionen ist es eine ganz enge Entscheidung. Denn nach der Vorbereitung steht für mich fest, dass ich eigentlich alle bedenkenlos einsetzen könnte.“


Aber die Entscheidung des Trainers ist natürlich von vielen Faktoren abhängig. Wer dann plötzlich nicht dabei ist, der ist hinsichtlich seines Teamgeistes gefordert. Koller unmissverständlich: „Ich gehe nicht davon aus, dass einer Theater macht. Er soll die Enttäuschung wegstecken und weiter Gas geben. Die nächste Chance kommt bestimmt.“ Der Trainer weiß, wovon er redet. Denn vor einem Jahr war die Pokalelf von Münster nicht die Mannschaft, die eine Woche später beim Punktspielstart in Karlsruhe auflief. Koller: „Es hat es noch nie gegeben, dass eine Mannschaft über einen längeren Zeitraum unverändert durchspielt. Ich sage es hier nochmals:Wer nicht spielt, ist noch lange nicht weg vom Fenster.“


Zumal viel passieren kann. So verdrehte sich Marc Pfertzel beim Training am Sonntag das Knie, zog sich eine leichte Verletzung am Innenband zu. Doch der Konkurrenzkampf macht Beine. Mittwoch trainierte der Franzose schon wieder mit der Mannschaft, wohlwissend, dass er sich derzeit mit seinem „Rivalen“ Matias Concha ein heißes Duell um die Position auf der rechten Seite liefert. Also beißt er derzeit ebenso auf die Zähne wie sein Freund Anthar Yahia, der sich gegen Ahlen eine schmerzhafte Verletzung am Zeh zuzog und trotz starker Schmerzen gegen Trabzonspor wieder mitmischte. Zur Stunde jedenfalls hüllt sich Koller hinsichtlich der Startformation weiter in Schweigen: „Es kann noch so viel passieren.“

Die heiße Phase der Vorbereitung hat längst begonnen. Nachdem Koller am vergangenen Freitag vergebens nach Lotte fuhr - die Partie gegen Glasgow Rangers fiel aus -, sah Scout Christos Orkas Lotte beim 3:1-Testspielsieg bei Regionalliga-Absteiger Cloppenburg. Koller: „Die sind heiß, für die ist es das Spiel der Vereinsgeschichte. Und die vier Ex-Bochumer sind hoch motiviert. Das Spiel wird mindestens so schwer wie das vor einem Jahr in Münster.“ Warnung genug. Denn da setzte sich der VfL erst im Elfmeterschießen durch.

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