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Schalke: Europa, adé!
Rutten vor der Zerreißprobe

Schalke: Europa, adé!
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Wenn die Suche nach einem neuen Manager nicht so spannend wäre, könnte man den FC Schalke für eine Weile gut aus den Augen verlieren.

Sportlich im Niemandsland der Bundesliga versackt, täte es dem fast schon notorisch für Aufmerksamkeit sorgenden Verein vielleicht ganz gut, ihn jetzt mal allein an seinem Tabellenstand zu bewerten.

Denn durch die 3:4-Pleite am Freitagabend beim VfL Wolfsburg verpassten die Gelsenkirchener die vielleicht letzte richtige Chance in dieser durch und durch verkorksten Saison, sich noch einmal eindrucksvoll im Kampf um die internationalen Plätze zurückzumelden. "Wenn man auswärts drei Tore macht, muss man normalerweise die Punkte mitnehmen. Aber wir haben in der Defensive große Fehler gemacht, vor allem bei dem zweiten Tor. Das war der Knackpunkt im Spiel", analysierte Trainer Fred Rutten. "Man kann verlieren, diese Niederlage tut auch weh, aber nicht so sehr wie andere, da wir ein gutes Spiel gemacht haben", scheint der Holländer den Rückschlag auf dem vorsichtig eingeschlagenen Weg nach oben dennoch verkraften zu können.

Rutten hat Recht, wenn er die Stärke des Gegners neidlos anerkennt. Doch er irrt, wenn er der Öffentlichkeit weiterhin wirklich weismachen will, dass die von ihm geführte Truppe den eigenen Ansprüchen bis zum 23. Mai noch einmal gerecht werden könne. "Wir haben bei einer sehr guten Mannschaft verloren. Wolfsburg wird noch lange um die Meisterschaft mitspielen", meinte Rutten in Anerkennung des insbesondere in der Offensive überragenden Kontrahenten.

Sieben Dreier in Serie mit nunmehr 22 Punkten aus den bisherigen acht Partien in der Rückrunde stempeln die lange Jahre vergeblich um Anschluss an die besseren Plätze in Fußball-Deutschland eifernde "Wölfe" zu einem ernsthaften Titelkandidaten. Dank der üppigen Finanzspritzen des Hauptsponsors Volkswagen und der konsequenten sportlichen Führung des Dreifach-Jobbers Felix Magath ist in der Autostadt eine absolute Spitzenelf gewachsen, die in diesem Jahr ernsthaft um die Schale mitspielen kann.


"Nach dem 3:1 haben wir uns dumme Fehler geleistet, die eine Spitzenmannschaft nicht machen würde. Wenn wir in einer Partie, die wir im Griff haben noch so in Schwierigkeiten kommen, zeigt dies, dass wir kein Aspirant auf den Titel sind", bremste Magath indes die Erwartungen im immer euphorischer werdenden einst so kühlen Wolfsburg.

"Ich glaube nicht, dass es für uns reicht, bis zum Saisonende da oben zu blieben Um dieses Ziel auszusprechen, fehlt noch ein bisschen. Wir haben eine sehr junge Mannschaft und sind für den Titelkampf einfach noch zu grün. Wir müssen noch etwas tun, bis wir spitze sind", winkte der sich vom "Quälix" zum möglichen Meistermacher wandelnde Fußballlehrer aber ab.

Er hat leicht reden. In Wolfsburg ist er in einer Position, von der sein Kollege Rutten auf Schalke nur träumen kann - oder vielleicht gar nicht will. Denn mit dem Angebot der S04-Vereinsführung, zum coachenden Sportdirektor aufzusteigen, geht Rutten sehr sparsam um. "Es waren nicht die Aufgaben des Managers gemeint, sondern ob ich bei der weiteren Planung mitarbeiten möchte. Das überlege ich mir in den nächsten Tagen gut", kündigte der 46-Jährige an.

Er sollte schnell machen, denn das nächste Heimspiel gegen Hamburg könnte nach der Demission von Andreas Müller sogar auch über sein Schicksal entscheiden.

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