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Werder Bremen: Diego dribbelt sich ins Abseits
Olympia-Hickhack, Würgegriff und Alkoholfahrt

Werder Bremen: Diego dribbelt sich ins Abseits

Erst das Hickhack um seine Olympia-Teilnahme, dann der Würgegriff gegen den Karlsruher Christian Eichner und nun auch noch eine Autofahrt unter Alkoholeinfluss.

Einst umkurvte Diego seine Gegenspieler wie Fahnenstangen, nun droht er sich zunehmend selbst ins Abseits zu dribbeln. Bei Werder Bremen geht man weiter pfleglich mit dem sensiblen Mittelfeldstar um, doch der Brasilianer gerät vor der geplanten Aufholjagd in der Fußball-Bundesliga unter Druck. Er muss auf dem Platz nun Taten sprechen lassen, sonst könnten seine Fehltritte zum Bumerang werden.

"Er hat in einem Teil seines Privatlebens einen Fehler gemacht, aus dem er jetzt die Lehren ziehen wird", meinte Werder-Manager Klaus Allofs und wollte die Alkoholfahrt des 23-Jährigen nicht überbewerten: "Wir haben uns nicht über diese Schlagzeilen gefreut und heißen sein Vorgehen auch nicht gut, aber das hat nichts mit der Debatte um Disziplin in der Mannschaft zu tun. Es wird von uns keine Geldstrafe geben."

Die Bremer brauchen Diego - gut gelaunt, hoch motiviert und wenn möglich in Topform. Der Verzicht auf Konsequenzen könnte auch als Vertrauensvorschuss gewertet werden, den der Regisseur in der Rückrunde mit Leistung zurückzahlen muss. In der Hinrunde kam er auch durch seine kräftezehrenden Olympia-Auftritte nie recht in Schwung.

Werder-Manager Klaus Allofs: Diego darf die Bremer Medienlandschaft nicht unterschätzen (Foto: firo).

Seine acht Tore und drei Vorlagen sind keine schlechte Bilanz, doch seinen Stempel drückte er dem Werder-Spiel nicht in gewohnter Regelmäßigkeit auf. Hinzu kam eine angebliche Affäre mit Popstar Sarah Connor, die Diego unfreiwillig mehr die Klatschspalten als die Sportseiten füllen ließ. So ist auch Allofs bewusst, dass der Spielmacher seine Darstellung in der Öffentlichkeit zumindest überdenken sollte: "Die Mediensituation hat sich auch in Bremen verändert. Die Spieler stehen seit längerem unter größerer Beobachtung. Das ist eine Entwicklung, die er offensichtlich noch nicht so verinnerlicht hat. Für die er aber sensibler sein sollte."

Diego selbst gab sich nach seiner Alkoholfahrt reumütig. Mit 0, 8 Promille hatte er die gesetzlich erlaubte Norm um 0,3 Promille überschritten. "Ich habe sicher den Fehler gemacht, dass ich mich vorher nicht informiert habe, wieviel man trinken darf, um noch fahren zu können", meinte der Südamerikaner und will für künftige Situationen aus seinem Fehler lernen: "Entweder trinke ich dann keinen Wein mehr oder lasse jemanden fahren, der nichts trinken möchte."

Am 28. Januar im Achtelfinale des DFB-Pokals bei Borussia Dortmund soll Diego wieder sportlich für Aufsehen sorgen. Danach hat er bis zum 21. Februar, wenn es gegen Energie Cottbus geht, erstmal wieder Pause. Der DFB hatte den Mittelfeldspieler wegen seiner Attacke gegen Eichner für vier Ligaspiele gesperrt. Erst eine Partie hat er abgebrummt. Hier gab es auch vom Klub keine Nachsicht. Diego erhielt eine Geldstrafe.

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