VfL: Gute Nachrichten auf der JHV - 2,7 Mio. Gewinn

Stadionpläne reifen

Der VfL befindet sich weiter im Aufwind. Auf der Jahreshauptversammlung am Dienstagabend im Bochumer RuhrCongress konnten sich die 351 anwesenden Mitglieder davon überzeugen. Zur Erinnerung: Als der VfL vor zwei Jahren den Wiederaufstieg schaffte, wurde auf der Jahreshauptversammlung 2006 noch von Verbindlichkeiten in Höhe von 6,5 Mio Euro geredet. Scheint verdammt lange her zu sein, denn nach dem im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschafteten Plus von 2,7 Mio ist der Schuldenstand auf unter 1,6 Mio gesunken. Finanzvorstand Ansgar Schwenken: "Das ist der geringste Stand an Verbindlichkeiten, seitdem ich beim VfL bin (1996)."

Für die kommende Spielzeit plant der VfL, der für die abgelaufene Saison einen Rekordumsatz von 38,5 Millionen vermeldet, in der Finanzplanung ähnlich, so dass am Ende der nun laufenden Spielzeit ein weiteres Plus in Höhe von einer knappen Million erwartet wird. Doch Ansgar Schwenken ließ keinen Zweifel daran, dass der VfL nur dann in der Lage ist, langfristig Erstligafußball zu bieten, wenn dringende Investitionen am Stadion vorgenommen werden können. Im Zuge der Bewerbung für die Damen-WM 2011 - über die Standort-Vergabe wird am 30.9. entschieden - sollen gravierende Veränderungen am Stadion vorgenommen werden.

Jedem ist klar, dass die drei Millionen, die die Stadt Bochum dafür zugesagt hat, zwar "ein Schritt in die richtige Richtung ist" (Schwenken), aber letztlich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sind. Vom Traum eines neuen Stadions hat sich Ansgar Schwenken samt Aufsichtsrat längst verabschiedet. Aber unabhängig von der Entscheidung der FIFA hat der VfL bei der Firma Assmann eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die eine zeitgemäße Weiterentwicklung des rewirpower-Stadions mit Komfortverbesserung zum Inhalt hat.

Dabei sollen zwei Pläne in der Schublade liegen. Die kleine Lösung würde einen Umbau der Nordtribüne mit sich bringen. Konkret: Eine Umwandlung des VIP-Bereichs in Business-Seats und eine Neugestaltung des Medienbereiches. Der Vorteil: Refinanzierung durch die höheren Eintrittspreise. Der Nachteil: Eine geschätzte Kapazitätseinbuße um ca. 2.000 Plätze. Zu den drei Millionen der Stadt kämen sicherlich noch Aufwendungen von zehn Millionen hinzu. Möglichkeit zwei: Eine Aufstockung der Nordtribüne, doch damit wäre man schnell bei einer Gesamtsumme von 20 Millionen.

Da ist es naheliegend, dass sich der VfL für die "kleine Lösung" entscheidet, aber die baulichen Maßnahmen so angeht, dass jederzeit das Stadion weiter ausgebaut werden kann. Auch ein Start der Arbeiten ist für den Beginn des kommenden Jahres bereits anvisiert.