Samstag, 17.20 Uhr im Ruhrstadion. Schiedsrichter Bastian Dankert pfeift - aber nicht ab. Die zweite Halbzeit zwischen dem VfL Bochum und VfB Stuttgart begann mit 45 Minuten Verspätung. Grund dafür war eine Zaunfahne der Gästefans.
Dem VfL war es am Ende egal: Am frühen Abend konnte der 1:0-Auftaktsieg (0:0) in die Rückrunde gefeiert werden.
Schon der Spielbeginn ließ ein wenig auf sich warten. Die wenigen Minuten waren aber nichts im Vergleich zu dem, was noch kommen sollte. Die Partie selbst begann verhalten, was nicht nur an den Protest-Schweigeminuten beider Fanlager lag.
Nach zwölf Minuten wurden - wie schon vor ein paar Wochen - Schokotaler aufs Feld geworfen. Die Aufräumarbeiten hätten den Spielfluss unterbrochen, wenn es ihn denn gegeben hätte. Stuttgart hatte zwar mehr Ballbesitz, mehr als ein paar Torannäherungen waren aber nicht drin.
Von diesen gab es für Bochum in der ersten Halbzeit keine einzige. Doch je näher es in Richtung Halbzeit ging, desto mehr nahm die Intensität nahm zu, es wurde hitziger auf dem Platz - und dann kam die insgesamt knapp 60-minütige Abkühlphase.
Stuttgart: Nübel - Vagnoman, Anton, Zagadou, Mittelstädt - Karazor, Stiller - Leweling, Millot, Führich - Undav.
Tore: 1:0 Bero (50.)
Gelbe Karten: Bernardo (36.), Antwi-Adjei (41.), Förster (42.), Broschinski (90.), Wittek (90.) / Karazor (35.), Massimo (90.), Vagnoman (90.)
Schiedsrichter: Bastian Dankert
Zuschauer: 26.000
Doch als es endlich weiter ging schien nur Stuttgart ein wenig eingefroren. Christopher Antwi-Adjei störte bei einem Rückpass, Matus Bero schnellte dazwischen und war dann auf dem Weg zum Tor nicht mehr aufzuhalten - 1:0 (50.). Darauf haben die VfL-Fans gerne so lange gewartet.
Bochum machte weiter, hatte durch Philipp Förster (52.) und Bernardo (56.) gute Chancen, direkt nachzulegen. Doch auch der VfB taute auf, verpasste nur knapp durch Jamie Leweling (58.) und Angelo Stiller (61.). Einmal klärte Noah Loosli in höchster Not (59.).
Die zweite Halbzeit entschädigte für die erste, zumindest was Intensität und Spannung anging. Stuttgart musste was machen, Bochum konnte sich auf Konter konzentrieren. Es ging hin und her.
Die größte Chance, das Spiel frühzeitig zu entscheiden, hatte erneut Bero, der vom eingewechselten Moritz Broschinski gut eingesetzt wurde, dann aber zu zögerlich abschloss (81.). So musste nicht nur wegen der Minusgrade um 18 Uhr noch gezittert werden.
Stuttgart stand wie beim Handball mit allen Feldspielern um den Bochumer Sechzehner. Ein Abschluss von Waldemar Anton war zu zentral, Manuel Riemann blieb standhaft und parierte stark (85.).
Schiedsrichter Dankert schien von dem Spiel nicht genug zu bekommen und ließ sechs Minuten nachspielen. Warum, wusste keiner. Es wurde nochmal hitzig, doch Bochum blieb cool und feierte am Ende den 1:0 Sieg - nach sieben Minuten Nachspielzeit, um 18.11 Uhr.