Das kleine Derby ist Geschichte - für den FC Schalke 04 eine sehr schöne. Mit 2:0 (1:0) siegten die Königsblauen beim VfL Bochum, verließen erstmals seit dem elften Spieltag den letzten Platz und beendet nebenbei auch noch die Horror-Serie von 38 Auswärtsspielen in Folge ohne Sieg. Nun wirft das große Derby gegen Titelkandidat Borussia Dortmund (Samstag, 18.30 Uhr/Sky) seine Schatten voraus.
Nur S04 und BVB sind in der Bundesliga-Rückrunde noch unbesiegt. Ein Schalker kann aber nicht mitmischen: Dominick Drexler ist verletzt. Der Routinier war für das Bochum-Spiel fest als Rechtsaußen eingeplant, hatte sich aber bereits im Training am Mittwoch verletzt, wie Schalkes Trainer Thomas Reis auf Nachfrage dieser Zeitung bestätigte.
"Es war ein Spiel 11-gegen-11, als er sich an die Muskulatur gefasst hat. Es hat ihm keiner reingetreten, das kam ein bisschen aus dem Nichts", erklärte Reis und ergänzte: "Nach dem Training am Mittwoch wussten wir nicht ganz genau, wie es aussieht." Einen Tag später nannte Reis aber nicht Drexlers Namen, als er bei der Pressekonferenz auf die Ausfallliste angesprochen wurde. "Ich kann mich da selbst in Schutz nehmen - bei der Pressekonferenz wusste ich es immer noch nicht genau" so Reis.
Mit einer schnellen Genesung rechnet der Trainer nicht. "Für das Derby gegen Dortmund definitiv nein, es ist fraglich, ob es überhaupt vor der Länderspielpause klappt", so Reis. Nach dem BVB-Spiel steht noch die Partie beim FC Augsburg (Samstag, 18. März, 15.30 Uhr/Sky) auf dem königsblauen Spielplan, bevor die Liga für zwei Wochen pausiert.
Da außer Drexler auch Soichiro Kozuki passen musste, rückte Rodrigo Zalazar, eigentlich Spielmacher, auf die rechte Seite. "Wir haben Rodri auf die Außenbahn gestellt - obwohl er eigentlich kein typischer Außenbahnspieler ist. Und er entspricht auch nicht meiner Philosophie mit Tempo über außen, Rodri hat da andere Qualitäten", so Reis. Zalazar selbst, der an beiden Toren beteiligt war, gestand auch, lieber im Zentrum zu spielen.
Schalke: Umstellung von Thomas Reis erfolgreich
Erst in der 60. Minute stellte Reis, so wie er das nannte, "rigoros um". Eder Balanta, Schalkes Sechser, wurde ausgewechselt, Zalazar kehrte ins Zentrum zurück, Tobias Mohr spielte fortan Rechtsaußen. Eine Maßnahme, die den Erfolg sicherte.