Es lief die 70. Spielminute und alles auf einen 2:0-Sieg für Borussia Mönchengladbach beim VfL Bochum hinaus. Alassane Plea (56.) und Breel Embolo (61.) hatten getroffen, doch all das rückte schlagartig in den Hintergrund. Ein Zuschauer hatte einen Becher auf Linienrichter Christian Gittelmann geworfen. Der Assistent ging zu Boden und Haupt-Referee Benjamin Cortus unterbrach die Partie zunächst, ehe er sie gänzlich abbrach.
Bei einem solchen tätlichen Angriff auf einen Spieloffiziellen ist ein Spielabbruch einfach alternativlos.
Benjamin Cortus
Bei "DAZN" hat sich der 40-jährige Unparteiische nach der Partie zu seiner Entscheidungsfindung geäußert. "Aus dem Zuschauerbereich wurde ein gefüllter Getränkebecher auf den an der Seitenlinie zu diesem Zeitpunkt alleine stehenden Schiedsrichterassistenten geworfen. Dieser wurde am Hinterkopf getroffen. Er war benommen, wurde ins Krankenhaus gebracht und wird dort entsprechend untersucht", schilderte Cortus die Situation aus seiner Sicht.
Folglich habe er keine andere Wahl gehabt, als die Partie vorzeitig zu beenden. "Bei einem solchen tätlichen Angriff auf einen Spieloffiziellen ist ein Spielabbruch einfach alternativlos", erklärte er deutlich. Florian Heft, seines Zeichens der zweite Linienrichter, habe den Getroffenen ins Krankenhaus begleitet. "Man ist erstmal unter Adrenalin. Erst, wenn das nachlässt, merkt man es richtig", sagte Cortus noch mit Blick auf Gittelmann, der zunächst noch einen "Daumen hoch" signalisiert hatte.
Das Spiel wird nun mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gegen den VfL Bochum gewertet werden. Dazu muss sich der VfL auf weitere Konsequenzen, wie beispielsweise eine Geldstrafe, einstellen.