Borussia Dortmunds Trainer Lucien Favre hatte mal wieder eine Überraschung parat vor dem Spiel beim 1. FC Nürnberg: Marius Wolf stand in der BVB-Startelf auf dem Spielberichtsbogen, und zwar als Rechtsverteidiger – wie er es in der Wintervorbereitung schon größtenteils trainiert hatte. Achraf Hakimi bekam nach zuletzt vielen und durchaus fehlerbehafteten Auftritten eine Pause.
Auf links verteidigt erneut Abdou Diallo, für Marcel Schmelzer bleibt erneut nur die Ersatzbank. In der Innenverteidigung vor Roman Bürki spielen Dan-Axel Zagadou und Julian Weigl – der hatte die 0:3-Niederlage bei Tottenham Hotspur am Mittwoch wegen eines grippalen Infekts noch verpasst. Gar nicht erst mitgeflogen nach Nürnberg waren Marco Reus, Christian Pulisic (beide Muskelfaserriss im Oberschenkel), Lukasz Piszczek (Schmerzen am Fuß) und Manuel Akanji (Aufbautraining nach Hüftproblemen) – weshalb es in der Offensive wenig Raum für Überraschungen gab: Wie gewohnt agieren Axel Witsel und Thomas Delaney im Zentrum, davor soll Maximilian Philipp den Mittelstürmer Mario Götze füttern – und die Flügel besetzen Jadon Sancho und Raphael Guerreiro.
Auf der Bank sitzen neben Schmelzer und Hakimi Ersatztorhüter Marwin Hitz, Paco Alcácer, Mahmoud Dahoud, Jacob Bruun Larsen und Ömer Toprak.
Vom Auftritt seiner Mannschaft in Nürnberg hat Trainer Lucien Favre klare Vorstellungen: „Wir erwarten, dass die Spieler weiter so spielen wie bisher, aber mit mehr Geduld“, fordert er. „Und dass wir nicht mehr solche Gegentore wie zuletzt kriegen, das ist das wichtigste.“ Wesentlich weniger klar ist, was von den Gastgebern zu erwarten ist, nachdem diese im Laufe der Woche den Trainer gewechselt haben: Michael Köllner musste gehen, es übernahmen Co-Trainer Boris Schommers und Vereinslegende Marek Mintal – und die Videoanalyse der Dortmunder war plötzlich ein Muster mit deutlich geringerem Wert. „Wir müssen uns auf alle möglichen Fälle vorbereiten“, meint Favre. „Wir wissen nicht, wie sie spielen, es ist immer speziell, wenn ein neuer Trainer kommt. Die Spieler kennen wir natürlich, aber über das System wissen wir nichts.“
Autor: Sebastian Weßling