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Daniel Niedzkowski zählt nicht zu den Personen im deutschen Fußball, die von heranstürmenden Fans umlagert werden. Er gehört auch nicht so jenen Dampfplauderern, die mit ihren Analysen die Schlagzeilen bestimmen.
Aber: Der 41-Jährige hat großen Einfluss auf die Entwicklung des Profi-Fußballs in Deutschland, seit er vor acht Monaten neben seinem Job als Co-Trainer der U21 auch noch die Leitung des Fußball-Lehrer-Lehrgangs übernommen hat. Niedzkowski bildet die Top-Trainer von morgen aus – und bestimmt so mit, welche Inhalte gelehrt, welche Trends gesetzt werden. „Das macht mir einfach Riesenspaß“, erklärt er im Gespräch mit dieser Redaktion.
Aber Niedzkowski kann natürlich auch beurteilen, wohin die Bundesliga in dieser Spielzeit steuert. Sieben Spieltage sind nun vergangen, 189 Tore sind gefallen. Es gab rasante Kombinationen, rüde Grätschen – und natürlich auch einige bittere Fehler.
„Ich denke, dass wir bislang eine interessante Bundesliga-Saison erleben“, meint Niedzkowski. Schon im letzten Jahr sei vieles schlechter geredet worden, als es tatsächlich war. Außerdem: „Es herrscht eine hohe taktische Flexibilität. Und was das Schöne dabei ist: Die meisten Teams nutzen diese Variabilität, um offensive Lösungen zu finden“, sagt der Chef-Ausbilder. „Aus meiner Sicht sind wir in diesem Bereich im internationalen Vergleich sehr weit vorne.“
Keine Top-Stars, aber Top-Talente
Niedzkowski räumt aber ein, dass die meisten Top-Stars lieber im Ausland Millionen scheffeln. „Dafür bietet die Bundesliga mittlerweile ein richtig interessantes Umfeld für internationale Top-Talente.“
Das beste Beispiel: Der 18-jährige Engländer Jadon Sancho, der mit seinen spektakulären Dribblings gerade die BVB-Anhänger verzückt.
Und die taktischen Trends? Daniel Niedzkowski beobachtet eine Abkehr vom extremen Pressing, im Zentrum brauche es neben Spielwitz auch Robustheit, zudem habe sich die Dreierkette als Option etabliert. Das alles nütze aber nichts, wenn die Disziplin fehlt. „Freiheiten sind gut und nötig, aber am Ende muss man sich auf gewisse Werte und Grundregeln des Umgangs und Zusammenarbeitens einigen“, erklärt Niedzkowski.
Das haben sie in dieser Saison ja auch beim BVB erkannt.
Autor: Marian Laske
