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S04 - Das hat Serdar seinem Papa zu verdanken

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Schalkes Neuer hat einen gewaltigen Schuss, das liegt am Training als Kind. Schon früh war klar: Dieser kleine Suat kann mal ein Großer werden.

Suat Serdars Einstand im Trikot des FC Schalke war ein echter China-Kracher. Gleich im ersten Test gegen Southampton (3:3 in Kunshan) kam der 21-Jährige aus der Tiefe des Raumes, schwang seinen gefürchteten rechten Huf durch und trat den Ball aus 20 Metern in die Maschen. Unten rechts. Unhaltbar. Serdars Tor offenbarte seine wichtigsten Offensivqualitäten auf einen Blick: Gute Läufe, überragende Übersicht, fulminante Schusskraft, tolle Technik und ein untrügliches Gespür für den Augenblick. Auf Schalke hoffen sie auf weitere solcher Szenen des Ex-Mainzers, der nach einer Knieverletzung wieder fit ist. Beim DFB-Pokalspiel am Freitag (20.45 Uhr) in Schweinfurt will der elf Millionen Euro teure Zugang im Kader stehen. Sein Ziel auf Schalke: Er will nur spielen. „So viel wie möglich.“

Eine Party in Bingen

Vor einigen Wochen stieg in Serdars Heimatstadt Bingen am Rhein eine kleine Party: „Als Suats Wechsel nach Schalke perfekt war, sind wir spontan losgefahren und haben Kuchen geholt“, erinnert sich Bruder Mükerrem Serdar. „Wir haben zu Hause gefeiert und ihm herzlich gratuliert. Auch für uns als Familie war das ein großes Ereignis.“ Zumal der acht Jahre ältere Mükerrem und Papa Kemal einiges dazu beigetragen haben, dass ihr Suat heute beim Vizemeister spielt: „Wir haben früher nach jedem Training mit ihm weiter geübt“, verrät Mükerrem. „Unser Vater ist total fußballbesessen und hat ein gutes Auge für Details.“ Kemal Serdar feilte so lange an der Schusstechnik des jüngsten Sohnes, bis auch wirklich alles passte.

Der Aufstieg zeichnete sich früh ab

Schon in der F-Jugend des hessischen Oberligisten Hassia Bingen zeichnete sich ab, dass Schalkes neue Nummer 8 nicht nur einer von vielen Nachwuchs-Kickern war. „Man konnte sehen, dass der Junge richtig was erreichen wollte“, erinnert sich Georg Eifert, langjähriger Stellvertretender Jugendleiter des Klubs: „Suat war in seiner Altersklasse stets der Beste.“ Wie sehr der junge Serdar herausragte, schildert Bruder Mükerrem anhand einer E-Jugendpartie zwischen Bingen und dem großen Nachbarn Mainz 05: „Normalerweise haben die Mainzer Jugendteams immer einen oder zwei Ausnahmespieler, die am eigenen Strafraum los dribbeln und vorne einschießen können. In diesem Match lief es ausnahmsweise mal umgekehrt. Suat war an dem Tag einfach nicht zu bremsen.“ Und landete prompt im Notizbuch der 05-er.

In Bingen und auch später in Mainz spielte Suat Serdar meist im offensiven Mittelfeld. „Er besaß wie sein Bruder einen enormen Tordrang“, erinnert sich Nachwuchsmann Eifert. „Natürlich hatte Suat nicht so einen Schuss wie heute, aber er wusste immer, wo die Kiste stand.“ Mit elf Jahren wurde Serdar schließlich ein 05-er – ein Schritt, der ihn fußballerisch und auch persönlich reifen lassen sollte. „Weil mein Vater oder ich den Suat nicht täglich zum Training fahren konnten, musste er die 32 Kilometer bis Mainz meist allein mit dem Zug zurücklegen“, erinnert sich Mükerrem Serdar, der für Bingens 1. Mannschaft stürmt. „Die frühe Selbständigkeit hat sicher dazu beigetragen, dass Suat heute mit beiden Beinen im Leben steht.“

In Mainz reifte Serdar zum Bundesliga-Profi

Bei den Rheinhessen hielt Suat Serdar alles, was man sich von ihm versprochen hatte: In 65 Einsätzen in der B- und A-Junioren-Bundesliga traf er 16-mal und bereitete elf Tore vor. So empfahl er sich früh für höhere Aufgaben und durfte bereits als A-Jugendlicher erstmals in der Bundesliga ran: Am 18. September 2015 feierte Serdar ein Zwei-Minuten-Debüt gegen die TSG Hoffenheim. Parallel spielte der Mittelfeld-Allrounder regelmäßig für die Mainzer Zweitvertretung in der 3. Liga, was ihn schnell robust werden ließ. Eine Entwicklung, die auch dem damaligen Mainz- und heutigen Schalke-Manager Christian Heidel nicht entging.

Sandro Schwarz war sein Mentor

Serdars eigentlicher Mentor beim FSV aber war Sandro Schwarz (von 2013 bis 2015 A-Jugendtrainer, von 2015 bis 2017 Coach der Zweitvertretung). Unter dem aktuellen Mainzer Profi-Cheftrainer kam der DFB-U21-Nationalspieler in der vergangenen Bundesliga-Saison 25-mal zum Einsatz und erzielte zwei Treffer. „Der Abschied von Suat war sehr emotional“, bekennt Schwarz. „Wir haben lange darum gekämpft, dass er bleibt, ich kenne ja seine Familie und seinen Vater ziemlich gut. Aber Suat wollte den nächsten Schritt machen, das akzeptiere ich. Dennoch ist es hart, wenn du ihn vom Nachwuchs an jeden Tag auf dem Trainingslatz gesehen hast.“

Schwarz darf sich damit trösten, dass Suat Serdar seine Ex-Klubs nicht so schnell vergisst: Als Hassia Bingen im Juni durch ein 1:0 gegen die Sportfreunde Eisbachtal den Einzug in die Oberliga schaffte, fieberte der Bundesliga-Profi auf der Tribüne mit dem Team seines Bruders mit. „Suat ist immer auf dem Boden geblieben“, lobt Mükerrem Serdar. „Ich hoffe und glaube, dass er sich auch auf Schalke nicht verändern wird.“ Um ganz sicher zu gehen, wollen die Eltern und der Bruder regelmäßig vorbeischauen: „Wir freuen uns sehr darauf, Suat zum ersten Mal in der Arena zu sehen.“

Dass Serdar künftig für die Königsblauen spielt, dürfte in Bingen noch mehr Herzen höher schlagen lassen. Hassias Nachwuchsmann Eifert verrät: „Bei uns in der Jugend haben wir einige Schalke-Fans. Für die ist es natürlich doppelt aufregend, wenn ein Junge aus dem eigenen Verein für ihren Lieblings-Bundesligisten aufläuft.“

Autor: Rolf Heßbrügge

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