Mit einer einzigartigen Aktion haben die drei Vorstände des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 ihre Solidarität mit dem umstrittenen Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies bekundet. Gegenüber der WAZ sprach Finanzvorstand und DFL-Vizepräsident Peter Peters von einer "destruktiven Blockadepolitik", mit der "Teile des Aufsichtsrats die Zusammenarbeit zwischen Gremien lähmen". Der neue Sportvorstand Christian Heidel widersprach den Schilderungen von drei oppositionellen Aufsichtsräten, wonach Tönnies die Vorstandsarbeit einschränke oder sogar behindere: "Ich bin nicht trotz Clemens Tönnies gekommen, sondern wegen ihm. Er hat mich für Schalke begeistert." Marketing-Vorstand Alexander Jobst sieht sogar das Ansehen des Vereins gefährdet: „Statt sach- und lösungsorientiert intern zu diskutieren, wird der Streit nun sogar in die Öffentlichkeit getragen: Das schadet dem Ansehen des Klubs ganz erheblich.“
Die Aufsichtsräte Axel Hefer, Thomas Wiese und Dr. Andreas Horn verfolgen nach WAZ-Informationen Pläne, Tönnies zum vorzeitigen Rücktritt zu bewegen. Das langjährige Vorstandsmitglied Peters sieht darin ein vereinsschädigendes Verhalten: "Ich kann nicht verstehen, warum sich die drei Aufsichtsräte so verhalten und damit dem FC Schalke 04 definitiv schaden." In einem internen Papier hatten die drei Aufsichtsräte dem langjährigen Vorsitzenden des Kontrollgremiums die Fähigkeit zur Amtsführung abgesprochen. Heidel: „Ohne den Eilausschuss hätten wir Naldo nicht verpflichten können. Nur so konnten wir satzungsgemäß und handlungsschnell agieren.“
Am Sonntag werden richtungsweisende Entscheidungen getroffen. Der Verein muss handlungsfähig bleiben
Peter Peters, S04-Finanzvorstand
Die Mitgliederversammlung des FC Schalke 04 wählt am Sonntag zwei Aufsichtsräte neu. Clemens Tönnies und sein Vertrauter Peter Lange müssen sich zwei Gegenkandidaten stellen. Der Vorstand des Bundesliga-Fünften sieht die Wahl als richtungsweisend für den Klub an. Peters sagte: „Am Sonntag werden richtungsweisende Entscheidungen getroffen. Der Verein muss handlungsfähig bleiben und darf sich nicht weiter nur mit sich selbst beschäftigen.“
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