Im Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg lief für die Dortmunder alles schief. Sie verloren das Auswärtsspiel mit 0:3 - und Boateng sah nur neun Minuten nach seiner Einwechslung in der 75. Minute die Rote Karte. Er hatte Makoto Hasebe böse gefoult. Danach nannte ihn der Boulevard "Ramboateng". "Ich verstehe gut, dass man mein Foul an Makoto Hasebe im Spiel Wolfsburg gegen Dortmund am 12. Mai 2009 im Kopf hat und dass sich ein solches Bild einbrennt. Es sieht wirklich nach einem Rambo-Foul im Kung-Fu-Stil aus: hoch gestrecktes Bein im Anflug gegen Hasebe, Treffer mitten ins Gesicht. (...) Ich weiß, wie das aussah, und sage es noch einmal: Es war keine Absicht! Im Grunde hatte ich mir damit selbst ins Gesicht getreten", schreibt er.
Die Reaktionen der Fußball-Experten erschütterten Boateng allerdings: "Wenn ein Beckenbauer ein solches Foul zu seinem Thema macht und meine Aktion als ›Schweinerei‹ bezeichnet, wenn der Topkommentator von sky, Marcel Reif, sich aufschwingt und sagt: ›Dieser Boateng ist nicht bekehrbar, nicht sozialisierbar – fußballerisch zumindest. Dieses Foul ist Körperverletzung, sonst nix‹, dann wird das gehört und geglaubt. Kloppo hat mich zwar gegen diese vorschnellen Inquisitoren verteidigt (›Einige Fernsehleute haben das Wort asozial offenbar sehr weit vorne auf der Zunge. Ich warne davor, einen Jungen in der Öffentlichkeit so zum Abschuss freizugeben‹.), aber was gesagt ist, ist gesagt. Ich war in den Augen von Fußball-Deutschland der (...) Rüpel, der Bad Boy. Spieler von früher – selbst wenn sie Beckenbauer heißen – sollten manchmal einfach den Mund halten."
Boateng wurde für vier Spiele gesperrt. Für den BVB spielte er danach nie wieder.
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