Zum besten "Newcomer" der Saison 2014/2015 hatten sie Schalkes Senkrechtstarter Leroy Sané gewählt, der bei der Abstimmung der Vereinigung der Vertragsfußballspieler 17,1 Prozent erhalten hatte. Der 19-Jährige nahm nun die Auszeichnung von der VDV entgegen. "Danke für die Wahl, ich freue mich sehr darüber und werde auch weiterhin Gas geben", kündigte das Talent an.
Das war nicht zuletzt in Stuttgart zu erkennen - und irgendwie auch wieder nicht. Denn außer seinem Siegtreffer zeigte der Offensiv-Allrounder beim 1:0-Sieg über den VfB wenig Brauchbares. Er habe in der Halbzeitpause "eine klare Ansage" von André Breitenreiter bekommen, verriet Sané nachher. "Der Trainer hat von mir mehr erwartet."
Vor allem in Sachen Defensivverhalten. "Arschritte" habe Sané von ihm bekommen, hatte der Cheftrainer nach dem Europapokal-Auftakt in Nikosia erklärt. Breitenreiter hatte zwar auch hervorgehoben, wie lernwillig gerade Sané sei - aber die vom Fußballlehrer angemahnte Geduld ist hier nun mal ebenfalls gefragt. "Leroy muss noch reifen, aber er hat eine Spielweise, die den Unterschied ausmachen kann. Er lässt sich nicht beirren, wenn es mal nicht so läuft wie erwartet", meinte derweil Horst Heldt. Der Sportvorstand sieht bei dem Youngster definitiv mehr Licht als Schatten: "Auch wenn er leicht Bälle verliert, macht er im nächsten Moment einen Beinschuss und vollendet einen gut geführten Konter zu einem tollen Tor. Das zeigt, dass er Vertrauen hat in seine Qualität. Unser Trainerteam versucht, ihn weiterzuentwickeln - und Leroy hört gut zu."
Leroy hört gut zu
Horst Heldt
Ein Gedankenspiel könnte auch sein, den sprintstarken Angreifer nicht auf dem Flügel, sondern neben Mittelstürmer Klaas-Jan Huntelaar einzusetzen - zumal Franco Di Santo auf Schalke noch nicht zu alter Form gefunden hat. Dort würden Schwächen beim Abwehrverhalten vielleicht auch nicht ganz so ins Gewicht fallen.