Doch nach der 1:2-Niederlage am Samstagmittag bei 1899 Hoffenheim reiste der Schalke-Trainer erst einmal enttäuscht mit der Mannschaft zurück nach Gelsenkirchen, musste am Sonntagmorgen in der Videoanalyse etliche Fehler ansprechen und danach noch das Training der Reservisten leiten. Erst am Mittag ging es in den Süden zur Talkrunde "Sky90" beim Pay-TV-Sender Sky. Ein ungünstiger Zeitpunkt, doch die Einladung hatte Keller schon vor dem Hoffenheim-Spiel angenommen.
In München angekommen, konfrontierte Florian Scholz von "Sport Bild" den Schalke-Trainer mit den Inhalten der morgendlichen Analyse aus der Schalke-Kabine. "Es wurden nur negative Szenen angesprochen, auch sehr konkret. Zum Beispiel
Julian Draxler - es wurden zwei, drei Szenen herausgepickt, wie er teilweise in der zweiten Hälfte teilnahmslos rumstand. So etwas wirbelt in einer Mannschaft Staub auf." Schalke hat nicht nur ein Punkte- und Leistungs-, sondern offenbar auch ein Geheimhaltungs-Problem. "Im Unterschied zum einen oder anderen in meiner Mannschaft diskutiere ich solche Dinge nicht in der Öffentlichkeit", erklärte Keller sehr verärgert.
Einen konkreten Termin für ein Vertragsverlängerungs-Gespräch, erklärte Keller außerdem in der Talkrunde, habe er nicht mit der Klubführung vereinbart. Dabei hatte Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies noch im August bei "Sky" gesagt: "Wir haben eine Zeit abgesprochen mit Jens. Dann setzen wir uns zusammen." Keller stellte klar: "Solange die Vertragssituation nicht geklärt ist, muss man in beiden Richtungen offen sein."