Balitsch soll einen Vertrag über zweieinhalb Jahre bis 2014 unterschreiben. Eine Ablöse müssen die Nürnberger nicht bezahlen. "Als Hanno Balitsch auf dem Markt war, mussten wir uns einfach um ihn bemühen", sagte Club-Sportdirektor Martin Bader.
Harsche Kritik an Dutt
Leverkusens Trainer Robin Dutt hatte Mitte Dezember bekannt gegeben, nicht mehr mit Balitsch zu planen und erklärt: "Über die Gründe, warum Hanno gehen kann, haben wir Stillschweigen vereinbart. Er will ja weiter Fußball spielen." Balitsch selbst sah sich dagegen als Bauernopfer: "Grundsätzlich kann ich nicht nachvollziehen, dass man einen Spieler aussortiert, dem man nichts vorwirft. Der Verein wirft mir nichts vor. Dutt ist aufgrund der schwachen Leistungen in die Kritik geraten und hat sich daher zum Reagieren gezwungen gesehen."
Der Club hatte sich bereits vor sieben Jahren um eine Verpflichtung von Balitsch bemüht. Damals hatte sich der ehemalige U21-Nationalspieler aber nach seinem ersten Engagement für einen Wechsel zu Mainz 05 entschieden, er bestritt dort aber nur 14 Spiele. Vor seiner Rückkehr nach Leverkusen 2010 kam Balitsch dafür in 150 Bundesligaspielen für Hannover 96 zum Einsatz. In Nürnberg ist er unter anderem für die schwach besetzte rechte Abwehrseite vorgesehen. Dort war bislang US-Nationalspieler Timothy Chandler gesetzt.
Personell schwach besetzt ist der Club derzeit auch in der Innenverteidigung. Nachdem der amerikanische Leihspieler Omar Gonzalez bei seinem ersten Training einen Kreuzbandriss erlitten hatte, zog sich einen Tag später der Schweizer Timm Klose einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zu. Klose fällt mindestens zehn Tage und damit wohl für den Bundesliga-Auftakt gegen Hertha BSC (21. Januar) aus. Nachdem auch Rekonvaleszent Per Nilsson vorerst nicht zur Verfügung steht, bleiben Trainer Dieter Hecking nur noch Philipp Wollscheid und Dominic Maroh als Innenverteidiger übrig.