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Ruhig und gelassen
Psycho-Spiele lassen den BVB kalt

BVB: Psycho-Spiele lassen Klopp und Co. kalt
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Borussia Dortmund hat seine intensive Vorbereitung in Südspanien abgeschlossen und stellt sich selbstbewusst dem bevorstehenden Kampf um die Meisterschaft.

Keine Skandale, keine Personal-Diskussionen, Harmonie pur: Selbst die verbalen Attacken der Konkurrenz lassen Trainer Jürgen Klopp kalt, Bundesliga-Herbstmeister Borussia Dortmund scheint für die Endphase der Meisterschaft gerüstet. "Wenn wir es wirklich schaffen unter die Hinrunde einen Strich zu ziehen, das Selbstvertrauen mitzunehmen und unsere Qualität auf den Platz bringen, werden unser Saisonziel erreichen. Was es ist, weiß ich heute noch nicht", sagt der BVB-Coach in einem Interview.


Allenfalls amüsieren kann sich der 43-Jährige, der mit seinem Kader ein fünftägiges intensives Vorbereitungsprogramm im südspanischen Andalusien absolvierte, über die Psycho-Spielchen der Verfolger. Rudi-Völler, Sportdirektor des mit zehn Punkten Abstand folgenden ersten Rückrunden-Gegners Bayer Leverkusen am kommenden Freitag (20.30 Uhr/ARD, Sky und Liga total!), hatte verlauten lassen: "Der BVB kann sich nur noch selbst schlagen." Dazu Klopp: "Es ist im Fußball alles schon mal gesagt und erlebt worden. Das hat keine Relevanz für das tatsächliche Spiel."

Keine Erfahrungswerte vorhanden

Nationalspieler Mats Hummels steht symbolisch für das Selbstbewusstsein und die Einstellung der BVB-Youngster. Das sei ein Zeichen, dass Bayer großen Respekt zeige. "Außer im direkten Duell können sie ja nichts machen, also versuchen sie es verbal", erklärte der 22-Jährige. Am Ende könne der Abstand immerhin nur sieben, aber auch 13 Punkte betragen. "Wir wollen zumindest nicht verlieren."

Im Trainingslager in Jerez de la Fontera habe Klopp mit seinen Spielern versucht, alle Eventualitäten durchzugehen und die Herangehensweise für die Rückrunde festzulegen. "Ich sehe also keinen Grund, warum wir uns aus der Ruhe bringen lassen sollten."

Es gebe ja keine Erfahrungswerte, weil noch nie eine junge Mannschaft in einer vergleichbaren Situation gewesen sei. "Man stelle sich einfach vor, Bayern München hätte zehn Punkte Vorsprung. Sie würden sagen: Wir wollen mit 20 Punkten Vorsprung Meister werden, aber wir wollen auch noch die Champions League und den DFB-Pokal gewinnen. Jetzt sind eben wir Tabellenführer. Das ist eine völlig neue Konstellation. Unser Thema ist ja ein völlig anderes: Die Weiterentwicklung, um alles stabil und konstant auf den Platz zu bringen. Und dann müssen wir sehen, was es dafür gibt."

Keine Angst vor Misserfolgen

Auch habe er die Spieler auf den Fall vorbereitet, dass die Rückrunde nicht optimal laufen sollte. Das Resultat wäre vermutlich kübelweise Spott und Häme von allen Seiten. "Das kann passieren. Ich kann aber nicht aus Angst vor einem Misserfolg nicht erfolgreich sein wollen", sagte Klopp, "und wenn am Anfang nicht alles rund laufe, dann würde das jedoch nicht heißen, dass wir nicht zurück in die Spur finden können."


Der Borussen-Coach, den sie in Dortmund als Glücksfall sehen, demonstriert nicht nur durch seine Vertragsverlängerung bis 2014 vor wenigen Wochen volle Indentifikation mit dem Klub und seiner Tätigkeit. Gerüchte um das Interesse des FC Liverpool an einer Verpflichtung oder Aussagen von Bundestrainer Joachim Löw, der sich Klopp angeblich als Nachfolger vorstellen könnte, berühren ihn derzeit nicht.

Mannschaft soll zusammenbleiben

"Wir wollen hier beim BVB die Entwicklung vorantreiben. Und wenn wir 2013 oder 2014 sagen: Das ist so geil, wir machen noch ein paar Jahre, dann wird es dafür Gründe geben. Nationaltrainer ist im übrigen ein anderer Job, für den ich im Moment nicht bereit wäre, das muss ich ganz klar sagen. Ich möchte gern diesen Bundesliga-Alltag haben", sagte er.

Das aktuelle junge Team habe auch ihn in der Hinrunde beeindruckt und soll zumindest in den kommenden zwei Jahren zusammenbleiben. "Was wir haben, ist eine hochtalentierte Mannschaft mit extremem Potenzial und einem guten Charakter, die mit dem Trainer zusammen gut funktioniert. Andere treffen andere Entscheidungen und holen zu Robben und Ribery auch noch Gustavo und interessieren sich möglicherweise auch noch für unsere Spieler", sagte Klopp mit einem kleinen Seitenhieb in Richtung Bayern München. Dort hat sich auch Franz Beckenbauer in das Psycho-Duell mit dem BVB eingeschaltet. Für den Kaiser ist schon vor dem Rückrundenstart die Sache längst klar: "Dortmund wird Meister."

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