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Freiburg: Demba Cisse
Vom Schulschwänzer zum Torjäger

SC Freiburg: Cisse hat keinen Bock auf die Penne
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Als Kind schwänzte Papiss Demba Cisse die Schule, um Fußball zu spielen. Beim SC Freiburg ist der 25 Jahre alte Senegalese zum Top-Torjäger aufgestiegen.

Acht Tore hat Papiss Demba Cisse für den Fußball-Bundesligisten SC Freiburg in den ersten neun Bundesliga-Spielen schon erzielt - so viele wie der deutsche Meister Bayern München bis dahin zusammen. Die Breisgau-Brasilianer, die in besten Zeiten eher für ihr ansehnliches Kurzpass-Spiel berüchtigt sind, haben endlich einen echten Torjäger. Und der 25 Jahre alte Senegalese sagt von sich selbst: "Ich habe mich quasi selbst entdeckt."

Als Kind schwänzte Cisse die Schule, um lieber in den staubigen Straßen von Casamas Fußball zu spielen. "Mein Vater war gar nicht einverstanden, dass ich wegen des Fußballs die Schule schmiss. Aber die Penne hat mir nichts gesagt", sagte der schlacksige Stürmer dem Fachmagazin kicker.

Mit 18 Jahren kam Cisse, der noch zwei Brüder und zwei Schwestern hat, in Dakar in die Obhut seines Onkels, der für die Regierung arbeitete. Sein Onkel erfüllte Cisse den sehnlichsten Wunsch und verschaffte ihm ein Probetraining im Ausbildungszentrum des SC Bastia.

Dies war der Startschuss zur Profikarriere von Cisse. Nach dem Meistertitel im Senegal mit AS Douanes wechselte er 2005 nach Frankreich zum FC Metz, ehe der Sport-Club im Januar 2010 zugriff. Mit einer Ablöse von 1,6 Millionen Euro ist Cisse Freiburgs teuerster Einkauf der Klubgeschichte.

SC-Sportdirektor Dirk Dufner, der sich wegen der für Freiburger Verhältnisse hohen Ablöse für einen französischen Zweitligaspieler Kritik gefallen lassen musste, freut sich über sein glückliches Händchen. "Wenn jemand so überdurchschnittliche Fähigkeiten hat, muss man zuschlagen", sagte Dufner, der Cisse bis 2014 an Freiburg gebunden hat.

Cisse ist innerhalb der Mannschaft nicht nur wegen seiner Tore anerkannt. "Er ist klar im Kopf und lässt nicht den Star raushängen", sagte Kapitän Heiko Butscher über den Stürmer, und Mitspieler Jan Rosenthal ergänzte: "Er ist immer fröhlich, aber auch super ehrgeizig und bringt eine europäische Einstellung mit."

Cisse selbst will von Star-Allüren ohnehin nichts wissen. So mischt sich der senegalesische Nationalstürmer bei Besuchen in der Heimat auch gerne unter das Volk. "Wenn ich zuhause bin, ist das Haus immer voll, alle wollen mit mir Tee trinken", sagte Cisse: "Wer mich trifft, kommt nicht auf die Idee, ich sei Profi. Da bin ich Afrikaner und lebe so wie die anderen auch. Ich will mich nicht verstecken." Das tut Cisse, der mit Freiburg am Freitag beim FC Bayern antrat, auf dem Fußball-Platz erst recht nicht.

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