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„Massenflucht?“ Mit Hindernissen (!)

VfL: Zeit läuft gegen Fuchs und Azaouagh
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Es vergeht fast kein Tag, an dem nicht versucht wird, die Vorstandsetage des VfL in ein schiefes Bild zu rücken. Die Ausgangslage ist aber mehr als komfortabel.

Im Minutentakt werden Spieler von der Castroper Straße verabschiedet und aus den Überlegungen der VfL-Fans für die kommende Spielzeit verbannt. Polemik statt Sachlichkeit, erfundene Schlagzeilen statt nüchterner Fakten.

Die Verträge von René Renno, Diego Klimowicz, Joel Epallé und Vahid Hashemian laufen aus und sollen nach derzeitigem Stand auch nicht verlängert werden. Lewis Holtby steht nach dem Abstieg zunächst einmal wieder in Diensten des FC Schalke 04. Das Ausleihgeschäft um ein weiteres Jahr hätte sich nur beim Klassenerhalt verlängert. Christian Fuchs und Mimoun Azaouagh besitzen eine Ausstiegsklausel. Der Österreicher darf für rund zwei Millionen, der kleine Mittelfeldspieler für rund eine Millionen den Klub sofort verlassen. Sollten die beiden bis zum 31. Mai keinen Verein gefunden haben, der diese Summe zahlt, erlischt die Klausel allerdings gänzlich. Dem Duo läuft also im wahrsten Sinne des Wortes die Zeit davon.


Sportvorstand Thomas Ernst gibt einen Überblick über die derzeit vorliegenden Angebote für Spieler aus dem Lizenzspielkader (Stand: Mittwoch, 15 Uhr): „Es gibt nicht ein einziges Angebot für einen unserer Spieler!“ So könnte der großangekündigte Wechsel von Fuchs und Azaouagh damit enden, dass die beiden beim Trainingsstart Ende Juni ihren Spind in der Kabine wieder neu einrichten müssen.

Unwahrheiten gibt es auch in Sachen Stanislav Sestak. Während sein Berater bereits ankündigte, dass sein Mandant definitiv nicht in der zweiten Liga für den VfL spielen wird, sprechen nackte Zahlen eine andere Sprache.

In Sestaks Vertrag steht keine feste Ablöseumme (Foto: firo).

Dass der slowakische Nationalspieler für eine festgeschriebene Ablösesumme von 3,5 Millionen Euro gehen kann, ist falsch. In seinem Vertrag nämlich gibt es überhaupt keine festgeschriebene Ablösesumme. Es gibt lediglich eine Vereinbarung, dass der VfL bei einem interessanten Angebot bereit ist, zu verhandeln. Außerdem erscheint es zur Stunde fast utopisch, dass ein Klub bereit ist, eine Millionen-Ablösesumme zu bezahlen, für einen Akteur, der seit Monaten auf dem Rasen quasi nicht mehr stattfand.

Und wie sieht es aus bei den anderen WM-Teilnehmern Anthar Yahia und Zlatko Dedic? Nun, beide besitzen einen gültigen Vertrag bis 2012, ohne Ausstiegsklausel, ohne vereinbarte Ablösesumme. Was dazu führt, dass Finanzvorstand Ansgar Schwenken einer Meldung, der Algerier könne für eine Millionen den Klub verlassen, vehement widerspricht: „Ich halte eine Millionen für Yahia nicht für einen marktgerechten Preis.“

So gestaltet sich der mögliche Ausverkauf bei näherer Betrachtung als illusorisch, zumal der VfL selbst ohne Transfereinnahmen den Zweitliga-Etat von 16 Millionen Euro decken und dabei auch eine 2,5 Millionen Euro Unterdeckung in Kauf nehmen kann. Last but not least: Um es im Ruhrgebiets-Jargon zu formulieren: „Erst die Karre in den Dreck fahren und dann den Adler machen“ – das läuft an der Castroper Straße nicht.

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