Vor dem Abstiegskrimi gegen den SV Sandhausen (2:2) hatte der MSV Duisburg gegen einige Schwierigkeiten anzukämpfen: Neben der Hitze und einem formstarken Gegner aus dem Süden standen die Zebras im Vorfeld unter einem enormen Erfolgsdruck. Trotz starker Aufholjagd mussten Wiedwald und Co. zudem beim Stand von 0:2 vereinzelte Pfiffen der eigenen Fans hinnehmen. „Sandhausen war extrem effektiv“, resümierte der Schlussmann das Geschehen auf dem Platz. Der Torwart erkannte zudem: „Wir haben alles gegeben und gekämpft, aber ein 2:2 ist natürlich zu wenig.“
Dem MSV steht zum Saisonfinale eine Mammutaufgabe bevor. Sollten die Zebras tatsächlich alle ihrer vier letzten Spiele gewinnen, so wäre die Mannschaft von Torsten Lieberknecht weiter auf die Patzer der direkten Konkurrenten angewiesen. „Positiv stimmt mich, dass wir stark zurückgekommen sind“, sagte Wiedwald, dessen Team über weite Strecken die nötige Körpersprache vermissen ließ, um das erste von fünf Endspielen unbedingt als Sieger verlassen zu wollen.
Duisburg muss dringend eine Serie starten
Biss, Wille und Leidenschaft zeigten die Duisburger allenfalls in der letzten halben Stunde. Zum Vergleich: Bundesligist Eintracht Frankfurt hat beim 2:0 gegen Benfica Lissabon genau diese Tugenden kürzlich bewiesen. „Das kann man nicht vergleichen. Frankfurt hat einen Lauf und spielt seit Wochen super Fußball“, sagte Wiedwald über seinen ehemaligen Arbeitgeber.
Genau ein solcher Lauf täte dem MSV Duisburg gut, nur so kann der Relegationsplatz noch erreicht werden. Wiedwald übte sich nach dem Remis gegen den SVS in Selbstkritik. „Klar ist man verunsichert, wenn man gegen den Abstieg spielt. Da ist es völlig natürlich, dass man nicht vor Selbstvertrauen strotzt.“ Die Hoffnung hat der 29-Jährige allerdings längst nicht aufgegeben – die Marschroute ist klar. „Es geht nur noch um Punkte. Wir müssen den Willen zeigen, dass wir die Klasse halten wollen. Das haben wir wieder missen lassen“, empfand Wiedwald.
Ein weiterer Hoffnungsschimmer: Vor den verlorenen Relegationsspielen gegen Würzburg stand der MSV Duisburg vor drei Jahren am 30. Spieltag mit 25 Zählern ähnlich schlecht da. Mit sieben Punkten aus den letzten vier Partien sicherte sich der MSV damals noch Platz 16.
Autor: Fabian Kleintges-Topoll
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