Gegen RWO

Wattenscheid freut sich auf's Derby

Nachdem die ambitionierten Regionalliga-Fußballer von Rot-Weiß Oberhausen zuletzt zweimal gepatzt und dabei keinen einzigen Treffer erzielt haben, könnte man doch glatt auf die Idee kommen, dass das Team des Wattenscheider Trainers Mike Terranova am Samstag als Außenseiter ins Lohrheidestadion kommt (14 Uhr). Doch Farat Toku, der Chefcoach der SG Wattenscheid 09, ist überhaupt nicht bereit, die Favoritenrolle für seine Mannschaft anzunehmen.

Dafür nennt er auch gleich Gründe: Erstens hätten die Kleeblätter gegen ganz gute Gegner verloren, nämlich mit 0:2 gegen den FC Viktoria Köln sowie mit 0:3 bei der U 23 Borussia Dortmunds, und zweitens „haben die Oberhausener ein Drumherum und finanzielle Möglichkeiten, die mit uns gar nicht zu vergleichen sind“, sagt Farat Toku. „Die haben doch auch ganz andere Ziele und ganz andere Ansprüche als wir.“

Der Wattenscheider Trainer geht auch nicht davon aus, auf ein angeschlagenes oder verunsichertes RWO-Team zu treffen, das ob seiner beiden vergangenen Misserfolge wild losstürmen wird, um endlich mal wieder ein Tor zu erzielen. „Was heißt wild? Ich denke schon, dass die Oberhausener kontrolliert spielen werden“, sagt Farat Toku, um dann auch gleich mitzuteilen, dass ihn das gar nicht so sehr interessiert. „Viel wichtiger ist, dass wir funktionieren“, betont der 38-Jährige. „Auf Oberhausen haben wir eh keinen Einfluss.“ Um eine funktionierende Mannschaft aufzubieten, hat Farat Toku die Qual der Wahl. „Alle sind fit“, sagt er.

Sechs Punkte aus vier Spielen

Dass alle Wattenscheider Spieler gesund sind, ist wegen der zuletzt hohen Belastung nicht selbstverständlich. Am Dienstag waren sie bekanntlich noch beim FC Viktoria Köln zu Gast und schafften es nicht, sich für ihre gute Leistung zu belohnen (0:1). „Es geht momentan vor allem darum zu regenerieren“, sagt Farat Toku. „Mehr sprechen als trainieren.“

Inhalt dieser Gespräche war auch, wie es möglich ist, die Oberhausener zu knacken. Klar: Der Trainer der Nullneuner hat auch Schwächen bei den Kleeblättern festgestellt, die er verständlicherweise nicht verrät. Viel lieber weist er da auf die doch enormen Qualitäten des amtierenden Niederrheinpokal-Siegers hin. „Die Oberhausener sind im Kollektiv und individuell gut aufgestellt“, meint Farat Toku und weiß auch, dass das Terranova-Team bei Standardsituationen stets brandgefährlich ist. „Und wir“, sagt er, „müssen zusehen, dass wir effektiv sind, dass wir unsere Chancen eiskalt nutzen.“

Mit der bisherigen Bilanz, den sechs Punkten aus vier Partien, ist Farat Toku zufrieden. Und er braucht sich eigentlich auch überhaupt keine Sorgen zu machen, dass das 0:1 vom vergangenen Dienstag Spuren hinterlassen hat. „Wir müssen an unsere zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen“, sagt der Wattenscheider Trainer. „Und dann müssen wir gucken, was möglich ist. Es ist ein Derby. Wir freuen uns auf das Spiel. Oberhausen kann kommen.“

Autor: Andree Hagel