Zwei Spieltage vor Schluss liegt Wattenscheid vier Punkte vor dem ersten Abstiegsrang und hat gegenüber dem SV Straelen, der den 15. Tabellenplatz belegt, noch das bessere Torverhältnis. Zudem: Am letzten Spieltag muss Straelen nach Wattenscheid reisen. Alles spricht für den Klassenerhalt des ehemaligen Bundesligisten.
Es wäre der fünfte Klassenerhalt in Folge unter Trainer Farat Toku. Dabei arbeitet der 39-Jährige seit viereinhalb Jahren mit sehr bescheidenden finanziellen Mitteln in Wattenscheid. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die SG mit den kleinsten Etat der Liga besitzt. Doch Toku schafft es immer wieder, seine Spieler zu begeistern. "Farat Toku holt alles aus der Mannschaft raus. Er ist die perfekte Besetzung auf dieser Position", betonte Sportdirektor Peter Neururer in den letzten Wochen mehrfach.
Toku lässt seine Zukunft weiter offen
Bleibt nur abzuwarten, wie lange sich der ehemalige Münster-Spieler Toku mit den Gegebenheiten an der Lohrheide zufrieden gibt. Fakt ist: Tokus Arbeitspapier läuft am Saisonende aus. Neururer würde lieber heute als morgen mit dem Bochumer Jungen verlängern. Doch Toku lässt seine Zukunft offen. "Ich werde mich erst zur Zukunft äußern, wenn wir auch rein rechnerisch durch sind. Bis dahin gilt meine volle Konzentration dem Kampf um den Klassenerhalt. Alles andere interessiert mich nicht", betont er gegenüber unserer Redaktion.
Traum von der DFB-Pokalteilnahme lebt noch
Zumal die SG Wattenscheid neben dem Klassenerhalt plötzlich auch noch vom DFB-Pokal träumen darf. Denn: Der SV Rödinghausen steht in der Regionalliga als bester Westfalen-Vertreter fest und hat sich schon ein Entscheidungsspiel um einen Startplatz im DFB-Pokal gegen den Vize-Meister der Oberliga Westfalen gesichert - Meister FC Schalke 04 II darf am DFB-Pokal nicht teilnehmen. Doch noch steht nicht fest, ob Rödinghausen dieses Spiel überhaupt bestreiten wird. Denn der SVR steht zuvor noch im Finale des Westfalenpokals gegen SC Wiedenbrück. Sollte Rödinghausen dieses Spiel gewinnen, wäre der Verein für den DFB-Pokal qualifiziert und würde seinen Platz an den zweitbesten Westfalen-Vertreter der Regionalliga West abtreten.
Aktuell ist das der SC Verl mit 42 Punkten, gefolgt von der SG Wattenscheid 09 und dem SV Lippstadt mit jeweils 40 Zählern. Am kommenden Wochenende reist Wattenscheid nach Verl und könnte den SCV mit einem Sieg überholen und den Traum von der zweiten DFB-Pokal-Teilnahme unter Trainer Farat Toku aufrechterhalten.
Autor: Krystian Wozniak