Jetzt hat es den nächsten Trainer in Uerdingen erwischt. Norbert Meier musste nach dem 1:1 gegen Fortuna Köln gehen. Sieben Spiele unter Meier, es gab keinen Sieg. Die Haltbarkeit der KFC-Verantwortlichen an der Seitenlinie nähert sich einer Literflasche Milch.
Doch es kann beim KFC nicht immer nur am Trainer liegen. Denn ein Blick auf die Mannschaft des KFC Uerdingen reicht um zu sehen, mit dem Kader ist es eigentlich unmöglich zehn Spiele in Serie nicht zu gewinnen. Egal ob der Trainer Stefan Krämer, Norbert Meier oder in der nahen Zukunft Frank Heinemann heißt. Auch ein Kreisliga-Spieler nach einer Kneipentour müsste reichen, um mit dieser Mannschaft Siege einzufahren.
Ein Blick auf den Kader zur Klarstellung: Rechts hinten spielt Kevin Großkreutz, Weltmeister 2014, lange Jahre Stammspieler bei Borussia Dortmund. In der Innenverteidigung Assani Lukimya, der aus China kam, nachdem er zuvor mit Düsseldorf in die Bundesliga aufstieg und in Bremen spielte. Neben ihm Dominic Maroh, der mit Köln im Sommer 2017 noch in die Europa League eingezogen ist. Im Mittelfeld spielt zum Beispiel ein Adam Matuschyk. Der 30-Jährige hat 21 Länderspiele für Polen bestritten, zudem 52 Einsätze in der Bundesliga. Mit Maximilian Beister, Adriano Grimaldi oder Osayamen Osawe kommen Spieler hinzu, die alle schon Erfahrungen in Liga 1 oder 2 vorweisen können. Ein Roberto Rodriguez (vier Einsätze in der Europa League), im Winter aus Zürich gekommen, saß gegen Fortuna Köln beim 1:1 sogar nur auf der Bank, wurde im Verlauf der Partie eingewechselt.
Das alles zeigt: Diese Mannschaft hat das Können, aber offenbar sind einfach zu viele Spieler satt, haben nicht mehr den Ansporn, sich in der 3. Liga zu 100 Prozent zu engagieren. Anders ist diese Sieglosserie nicht zu erklären. Daher muss auch der Klub seinen Weg hinterfragen. Macht es noch Sinn, so viele Ex-Profis im offensichtlichen Herbst ihrer Karriere mit gigantischen Gehältern für Drittligaverhältnisse zu locken, damit die in Cottbus, Sonnenhof-Großaspach oder Zwickau an ihre Grenzen gehen.
Die Antwort: Eher nein, so wird Geldgeber Mikhail Ponomarev vermutlich nur richtig viel Geld verbrennen und am Ende dennoch nicht in Liga 2 angekommen sein. Der Kader der Zukunft muss ausgewogener sein, mehr Spieler haben, die noch Ziele haben, die noch nicht satt sind.
Autor: Christian Brausch
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