PRO Die Schalker Not an Punkten und Personal hat sich in Europa herumgesprochen. Für jeden Spieler, der eventuell sofort eine echte Verstärkung geworden wäre, hätte Schalke richtig in die Tasche greifen müssen. Ein weiterer zentraler Stürmer hätte mittelfristig das Aufgebot auf dieser Position absurd hoch werden lassen. Hier sollte man im Sommer eher Klasse als Masse dazu holen. Eventuell, nachdem man sich von einigen Akteuren auch wieder getrennt hat. Auch hinten hat der Winter-Markt wohl nicht mehr hergegeben als einen Ergänzungsspieler wie Bruma. Das Team von Domenico Tedesco hat in den letzten Spielen angedeutet, dass es stark genug ist, um die Saison vernünftig zu Ende zu bringen. Wenn die Verletzten wieder auf dem Platz stehen, ist jede Position doppelt besetzt. Über die Qualität lässt sich natürlich lange streiten.
CONTRA Manager Christian Heidel hatte nicht Tage, sondern Monate Zeit, die dringend erforderlichen Kader-Korrekturen vorzunehmen. Die Verletzten-Misere machte diese Aufgaben nur noch dringlicher. Das Ergebnis ist ziemlich mickrig. Matondo, ein Talent, das sich erst einmal in der Bundesliga wird behaupten müssen. Und dazu ein mit vermutlich guten Gründen in Wolfsburg aussortierter Bruma. Tatsächliche Verstärkungen hätten anders ausgesehen. Dass Heidel sich vermutlich keinen einzigen richtigen Transfer-Flop mehr erlauben darf, wird seine Tatkraft auf dem Markt nicht gerade befeuert haben. Die jüngere Schalker Liste der Fehleinkäufe ist ohne Frage lang. Aber in den letzten drei Jahren haben sich die Irrtümer in derartige Weise angehäuft. Vielleicht agierte Heidel ja deshalb so vorsichtig in der abgelaufenen Winter-Transferperiode.
Autor: Uli Homann