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Schalke wie die Nationalmannschaft

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Ballbesitzfußball ohne Druck erweist sich beim 0:2 gegen Berlin als Nachteil. Doch das ist nicht der einzige Mangel, der Trainer Tedesco jetzt viel Arbeit macht

Montagmorgen auf Schalke, Katerstimmung nach dem 0:2 am Sonntag gegen Hertha BSC. Ein paar Fans verloren sich auf dem Vereinsgelände, sie sahen auf dem Platz Trainer Domenico Tedes­co mit einer kleinen Gruppe von Bundesliga-Spielern, die nicht in der Startelf gestanden hatten. Die Verlierer vom Vortag hingegen radelten sich den Frust aus den Beinen. Sie drehten eine Runde um den Berger See und durch Buer, um die Muskeln zu lockern und die Köpfe frei zu bekommen, bevor sie dorthin zurückkehrten, wo die Kulisse die Lage symbolisiert: Auf Schalke wird gebaggert und gebaut – Arbeit an allen Ecken und Enden. Auch für Domenico Tedesco.

Einfallslos im Spiel nach vorne

Zum ersten Mal in seiner Zeit auf Schalke, die im Sommer 2017 begann, ist der 32-jährige Trainer auch als Krisenmanager gefragt. Nach zwei Spielen ohne Sieg mag man dieses Wort vielleicht noch nicht hören, aber es ist längst eine Krise, wie sich der Vizemeister spielerisch darstellt. Mit der Kritik, im Spiel nach vorne wenig Einfallsreiches zu bieten zu haben, waren die Schalker schließlich schon in der vergangenen Saison häufig konfrontiert worden. Doch das konnte ihnen herzlich egal sein, solange die Resultate stimmten. Die Abwehr funktionierte. Gegner wurden durch intensives Pressing zu Fehlern gezwungen. Tore fielen oft durch Standards.

Außerdem hatten die Schalker ihren Gegnern gerne den Ball überlassen, sie dann unter Druck gesetzt und dadurch zu Fehlern gezwungen. Gegen Hertha hatten die Schalker 55 Prozent Spielanteile – und dieser vermeintliche Vorteil wurde zum Nachteil. „Die Mannschaft, die mehr Ballbesitz hat, ist nicht automatisch die, die mehr Druck ausübt“, erklärte Tedesco. „Sie hat auch mehr Risiko, Konter zu fressen.“ Was der Nationalmannschaft bei der WM in Russland zum Verhängnis wurde, erlebt jetzt also auch Schalke 04.

Die Mängelliste wirkt bedrohlich. Die letzte Reihe wackelt nicht nur wegen individueller Fehler, sondern auch, weil sich das gesamte Team bei der Defensivarbeit unklug verhält, was am Sonntag besonders beim Berliner Führungstor deutlich wurde. Zudem verkümmern eigene Angriffe zu Angriffsversuchen, sie sind geprägt von Harmlosigkeit und fehlender Präzision. Das bisher einzige Tor fiel in Wolfsburg durch einen Elfmeter.

Tedesco hat die Schwächen erkannt und sie auch klar benannt. Der Trainer scheint regelrecht erschrocken darüber gewesen zu sein, wie wenig flexibel und wie wenig konzentriert sein Team war. Die Konsequenz: „Das, was wir können, werden wir weiterhin stärken. Und das, was wir nicht können, werden wir in Zukunft lassen.“ Tedesco verriet auch, was genau er künftig nicht mehr sehen will: „Zu viele Ballverluste“ haben ihn extrem verärgert.

Für die kommenden Wochen machte er eine klare Ansage. Er versprach, dass vor allem am „Vertikalspiel“ gearbeitet werde: „Wir werden zusehen, dass unsere Stürmer nicht mehr verhungern.“

Zu den spielerischen Unzulänglichkeiten, an deren Beseitigung er als Trainer maßgeblich mitwirken kann, gesellt sich aber auch ein möglicherweise viel schwierigeres, weniger greifbares Problem: Auch die Psyche der Schalker ist wegen des Fehlstarts schwer angegriffen. Gegen Berlin war schon deutlich zu sehen, was alles passieren kann, wenn die Nerven flattern. Das darf sich in zwei Wochen in Mönchengladbach nicht fortsetzen. Denn danach kommen die Bayern in die Arena – und dazwischen liegt die Champions-League-Rückkehr ge­gen Porto, auf die sich doch ganz Schalke freut. Und, ja, die Horrorserie mit fünf Niederlagen zum Liga-Start ist eben erst zwei Jahre her und deshalb noch nicht vergessen.

Sebastian Rudy bleibt optimistisch

Sebastian Rudy hatte damals mit Schalke noch nichts am Hut, der vom FC Bayern gekommene Neuzugang gibt sich auch nach seinem misslungenen Debüt weiter optimistisch: „Wir müssen ein, zwei Kleinigkeiten ändern“, meinte er, „dann wird es in zwei Wochen ganz anders aussehen.“

Mit der Einschätzung, etwas ändern zu müssen, liegt er zweifelsfrei richtig. Aber ob es sich dabei um Kleinigkeiten handelt...

Autoren: Peter Müller und Thomas Tartemann

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13 1. FC Nürnberg 32 10 7 15 39:60 -21 37
14 Eintracht Braunschweig 32 10 5 17 36:48 -12 35
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7 Holstein Kiel 16 9 1 6 32:25 7 28
8 Hertha BSC Berlin 16 7 6 3 40:21 19 27
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