RL West

RWO verpasst Sprung auf Platz 2

Nach starker erster Hälfte und effektiver Chancenverwertung ließ sich die Elf von Trainer Mike Terranova nach dem Wechsel doch noch den Schneid abkaufen und kassierte den Ausgleich. Am Ende mussten die Kleeblätter froh sein, dass es dabei blieb.

Rot-Weiß begann mit der Startelf aus dem Gladbach-Spiel, jedoch mit Raphael Steinmetz für den dort schnell verletzten Patrick Bauder. Der tiefe Boden am Tivoli ließ das von RWO bevorzugte Kurzpass-Spiel zunächst kaum zu. Aachen setzt traditionell auf Langholz. RWO griff zunächst auch zu diesem eigentlich ungeliebten Mittel. Meist ausgehend von Jannik Löhden, der für Bauder die Kapitänsbinde trug. RWO spielte komplett in Rot und erinnerte mit einer kleinen „10“ an seinen verletzten Kapitän.

Als RWO jedoch die erste richtige Kombination startete, war sofort Gefahr im Spiel. Dario Schumacher leitete ein, Steinmetz steckte schnell auf Maik Odenthal durch, doch der schoss vom Strafraumrand nicht präzise genug: Torwart Daniel Zeaiter parierte problemlos (13.).

Aachen ließ sich Zeit, antwortete aber dann mit einem Flankenlauf von Blendi Idrizi, der in der Mitte Marcel Kaiser fand – aber in Robin Udegbe auch seinen Meister (24.).

Und dann rappelte es im Gegenzug im Aachener Karton. Einen Eckball von Dario Schumacher drückte Alexander Heinze freistehend in bester Mittelstürmer-Manier ins eigene Netz: 0:1 (26.). „Blitzsauber“, befand RWO-Vorstand Thorsten Binder begeistert auf der Tribüne.

Steinmetz hätte nachlegen können, doch er setzte aus kurzer Distanz einen guten Lauf von Dominik Reinert steil über den Alemannia-Kasten (34.). Aber die Kleeblätter hatten nun mehr Räume und die nutzten sie in der 42. Minute vorbildlich: Über Yassin Ben Balla, Christian März und Odenthal lief der Ball wie am Schnürchen und Philipp Eggersglüß bekam dann Odenthals Zuspiel auf den Strafstoß-Punkt serviert. Überlegt schob er ein: 0:2.

Nach dem Wechsel lief die Elf von Fuat Kilic schneller an, versuchte Druck auszuüben. Bis auf einen Kopfball von Vincent Boesen (55.) gab es jedoch nichts Bemerkenswertes zu benennen. Die Rot-Weißen ließen sonst wenig zu, spielten selbst aber auch nicht allzu klar nach vorn. Das sollte sich rächen. Denn Stipe Batarilo-Cerdic nutzte dann ein Zusammenspiel von Dimitri Imbongo und Marcel Kaiser, versetzte die RWO-Abwehr und schoss zum 1:2 ein (64.).

Damit waren die Alemannen natürlich zurück im Spiel und drängten auf den Ausgleich. Die nächste Marke setzt wiederum Batarilo-Cerdic mit einem Distanzschuss, der nur knapp am RWO-Tor vorbei strich. Jetzt schwammen die Kleeblätter bedenklich. Imbongo, Batarilo und Boesen vergaben im Sekundentakt (68.). Terranova reagierte und brachte mit Mike Jordan für Steinmetz mehr Stabilität in die Defensive. Das wirkte, die Oberhausener bekamen wieder Ruhe ins Spiel. Aber darüber verloren sie den Biss und wurden bestraft: Einen Schuss aus 18 Metern von Imbongo konnte Udegbe nur abklatschen, Boesen drückte den Abpraller aus kurzer Distanz zum Ausgleich ein (87.). Aachen machte in der Schlussphase richtig Ernst, Imbongo setzte noch einen Ball an den Außenpfosten. Und dann war Schluss. Binder: „Punktgewinn oder Punktverlust, ich sage, Punktverlust, wenn man 2:0 führt.“

Autor: Peter Voss

Aachen: Zeaiter; Heinze, Salata, Pütz (54. Redjeb), Batarilo-Cerdic, Boesen, Kaiser, Müller, Idrizi (78. Temür), Hackenberg, Imbongo. RWO: Udegbe; Reinert, Nakowitsch, Löhden, Eggersglüß, Ben Balla, Schumacher (80. Lorch), März, Odenthal (79. Kurt), Steinmetz (69. Jordan), Gödde. Tore: 0:1 Heinze (26./ET), 0:2 Eggersglüß (42.), 1:2 Batarilo-Cerdic (64.), 2:2 Boesen (87.). Gelbe Karten: Ben Balla, Schumacher, Gödde. Schiedsrichter: Dominik Jolk. Zuschauer: 5400.