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RWE/RWO: Das sagen Uhlig und Sommers zur gescheiterten Super League

Marcus Uhlig (links) und Hajo Sommers sind beim Thema Super League auf einer Wellenlänge.
Marcus Uhlig (links) und Hajo Sommers sind beim Thema Super League auf einer Wellenlänge. Foto: Socrates Tassos
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Das Thema Super League hat in dieser Woche wie eine Bombe in der Fußball-Welt eingeschlagen. Auch in der Regionalliga spricht man über diese Idee. Wir haben mal bei Marcus Uhlig (RWE) und Hajo Sommers (RWO) nachgefragt.

Nur zwei Tage nach dem veröffentlichten Plan, dass zwölf europäische Topklubs eine Super League planen und die Planungen schon sehr weit vorangeschritten sind, ist die große Fußball-Revolution höchst spektakulär in sich zusammengekracht. [article=519317][/article] Die Super League ist kollabiert! [article=519349]Nach dem Rückzug der sechs englischen Mitgründer geben die Initiatoren der exklusiven Eliteliga ihre Pläne auf[/article].

Das Projekt einer europäischen Super League von zwölf europäischen Fußball-Topclubs ist gescheitert. Mitinitiator Andrea Agnelli, Präsident des italienischen Rekordmeisters Juventus Turin, räumte am Mittwoch ein, dass durch den Rückzug der sechs englischen Gründerklubs die Pläne nicht mehr umsetzbar seien. Entsprechende Aussagen des Juve-Chefs wurden der Deutschen Presse-Agentur von einer Klubsprecherin bestätigt.

RevierSport hat bei den Revier-Regionalligisten und Traditionsklubs Rot-Weiss Essen sowie Rot-Weiß Oberhausen mal nachgefragt, was sie denn von der Idee einer Super League gehalten haben. Vorweg: Die Meinungen sind glasklar.

Marcus Uhlig (Vorstand von Rot-Weiss Essen)

"Ich habe mich persönlich dabei erwischt, dass ich bei dieser Meldung erst einmal auf den Kalender geschaut und den 1. April vermutet habe. Das kann ja nicht ernst gemeint sein. Es gibt ja die wildesten Gerüchte, dass man jetzt ein Super-Horror-Szenario aufzeichnet und man es dann dazu nutzt und etwas ablenkt - und: am Ende kommt es dann zu keiner Super League sondern "nur" zu einer ausgeweiteten Champions League.

Aber das sind alles Gerüchte und Mutmaßungen. Das ist alles so absurd und so unvorstellbar, was auf der Ebene passiert. Der Fußball wird komplett entartet. Wenn es am Ende doch wirklich zu dieser Super League gekommen wäre, dann wäre das ein Verbrechen am Fußball sondergleichen. All das, was schon zahlreiche Protagonisten gefordert haben, dass dann diese Vereine konsequent bestraft werden müssten, das kann ich nur unterschreiben. Dann sollen sie aus unserem Fußball raus und ihr eigenes Ding machen. Sie haben dann nichts mit unserem Fußball, dem alten System, mehr zu tun. Alle Vereine, die da mitmachen würden, würden sich vom herkömmlichen Fußball verabschieden. Sie würden auch weltweit Millionen Fans verlieren, weil diese nicht mehr an das Gute im Fußball glauben."

Hajo Sommers (Präsident von Rot-Weiß Oberhausen)

"Das kann man doch echt nicht ernst nehmen. Wer auf diese Super-League-Idee gekommen ist, der hat gar nichts verstanden, worum es im Fußball eigentlich geht. Da machen sich gestandene Geschäftsleute Gedanken, wie man sich noch mehr bereichern kann. Das ist für jeden Fußballfan ein Faustschlag ins Gesicht - allen voran in Zeiten von Corona. Die Super League hat einfach ein amerikanisches Geschäftsprinzip vertreten. Es geht einfach nur um die Show. Wie in der NBA, NFL, NHL oder MLB und den ganzen Ligen. Da steigt ja keiner ab oder auf. Auf hohem Niveau, das muss man den Amis lassen, wird da dem Publikum Jahr für Jahr eine spannende Show geboten.

Aber mit Sport hat das alles für mich wenig zu tun. Im Sport geht es auch um sportliche Erfolge, um Abstiege, Aufstiege und keine Freifahrtscheine. In der Super League wären ja auch immer dieselben Klubs dabei gewesen. Ich hatte eigentlich die Idee, uns dafür zu bewerben. Die Super League hat ja noch einen deutschen Vertreter gesucht. Aber das Projekt ist ja jetzt abgeblasen worden. Sonst hätte da RWO vielleicht mitgespielt. Im Ernst: Wir können uns glücklich schätzen, dass das Ding erst einmal nicht anlaufen wird. Eine Idee hätte ich noch für diese US-Großbank JP Morgan. Vielleicht können sie ein paar ihrer Milliarden in die deutschen Regionalligen und die Klubs da drunter stecken. Das wäre ein gut investiertes Geld in den wirklichen, den echten Fußball."

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