Klassischerweise wird ein Stürmer an seinen Toren gemessen. Essens Enzo Wirtz liefert in dieser Richtung bisher ab. Schließlich ist er mit sieben Treffern in der Liga der beste Torschütze von Rot-Weiss Essen in der laufenden Saison bisher. Gleichzeitig ist er aber auch der Mann für die wichtigen Treffer. So erzielte er nicht nur in der ersten Niederrheinpokal-Runde den 1:0-Siegtreffer bei Victoria Mennrath, sondern auch in Wiedenbrück, gegen Kaan-Marienborn und beide Treffer zum 2:0-Sieg gegen Rödinghausen. Nun folgte ein weiteres beim 2:0-Erfolg über den TV Herkenrath, als er nach 62 Minuten mit einem Flugkopfball einnetzen konnte.
Gleichzeitig hat er damit auch sein erstes Saisonziel erfüllt: Nämlich mehr Tore in der Regionalliga zu erzielen, als es ihm bisher gelungen ist. Seine Bestmarke bisher: die sechs Tore in 34 Spielen beim FC Wegberg-Beeck in der Saison 2015/16. Damit soll aber noch lange nicht Schluss sein: „Ich hoffe, dass es noch weitergeht. Ich bin weiterhin hungrig.“
Umstellung von RWE-Trainer Neitzel zahlt sich aus
Und das hat man auch beim Jahresauftakt gegen den Tabellenletzten gesehen. Die Flanke von Lukas Scepanik kam sehr tief im Strafraum beim 23-Jährigen an. Dennoch tauchte er ab und konnte den Ball im langen Eck versenken. Wirtz: „Ich habe halt irgendwie versucht mit dem Kopf dran zu kommen. Wenn ich die Chance sehe, dann versuche ich es auch und wenn es klappt ist es umso schöner.“ Die Entscheidung in der Halbzeitpause von Trainer Karsten Neitzel den gebürtigen Mönchengladbacher von linken Mittelfeld ins Sturmzentrum zu beordern, zahlte sich dabei aus: „Es ist immer gut, im Spiel etwas zu verändern, womit der Gegner nicht rechnet. Und dann hat es gepasst.“
Somit gehen die Essener nun mit einem Pflichterfolg in die Restrunde. Pflichterfolg deswegen, weil jeder von RWE einen hohen Sieg gegen den designierten Absteiger erwartet hatte. Wie wichtig es war, dieses Spiel zu gewinnen? „Sehr. Vor dem Spiel wurde viel geredet. Man weiß, was in Herkenrath passiert ist und dann werden die teilweise auch ein bisschen schwach geredet. Gegen diese Gegner ist es manchmal aber auch sehr schwer. Jeder Verein brennt, hier zu spielen.“ Am Ende war aber wieder der Mann für die wichtigen Tore zur Stelle.
Autor: Stefan Loyda