Sechsmal setzte Oberhausens Trainer Mike Terranova in der bisherigen Spielzeit auf Cihan Özkara – dabei aber niemals über die vollen 90 Minuten. Bis zum Freitagabend, als Oberhausen spät drei Punkte bei Fortuna Düsseldorf II entführte (2:1). Özkara spielte über die volle Distanz – und zahlte seinem Trainer das Vertrauen mit einem Doppelpack zurück. Seine ersten beiden Saisontore.
Der Doppelpack von Özkara kam wohl für alle Beteiligten im Lager der Kleeblätter überraschend. „Dass es Cihan Özkara ist mit den zwei Toren, der hier im Moment noch nicht richtig angekommen ist – das freut mich umso mehr“, betonte sein Trainer Mike Terranova nach dem Sieg gegen Düsseldorf.
Elf Jahre, acht Vereine
Die Vita von Özkara liest sich kurios. Seit Beginn seiner Karriere im Jahr 2007 hat der gebürtige Westfale (Hamm) seine Schuhe für acht verschiedene Vereine geschnürt. Aus der Jugend von Rot Weiss Ahlen ging es in die U19 von Arminia Bielefeld. Ein Jahr später zog es Özkara zurück nach Ahlen. Es folgten die Stationen Sivasspor, Kayseri Erciyesspor (beide Türkei), Simurq (Aserbaidschan), Preußen Münster und SC Verl. Seit Juli 2018 sucht der 1,89 Meter große Stürmer sein fußballerisches Glück nun im Ruhrgebiet.
Nach seinem Siegtreffer in der 90. Minute sprintete Özkara, verfolgt von der gesamten Mannschaft, in Richtung Fanblock. „Das war ein geiles Gefühl“, beschreibt der Stürmer diesen Augenblick. Im selben Atemzug stellt der 27-Jährige aber den Erfolg der Mannschaft in den Mittelpunkt: „Dass wir zurückgekommen sind und die drei Punkte mitgenommen haben, das ist das Wichtigste. Wir wollten unbedingt die drei Punkte mitnehmen. Von A bis Z haben wir alle durchgezogen und überwiegend sehr gut gespielt.“ Seine Analyse schließt Özkara damit, dass er Rot-Weiß Oberhausen auf einem guten Weg sieht. Nach einer kleinen Durststrecke mit dem 0:0 gegen Wiedenbrück oder dem 1:1 gegen Bonn sind die Kleeblätter in der Liga wieder auf Kurs. Nach neun Spielen stehen die Oberhausener auf Rang drei – punktgleich mit Spitzenreiter Rot-Weiss Essen und Viktoria Köln.
Autor: Kevin Lenk