Viel Zeit blieb nicht für Stefan Krämer, um mit seinem Team die erst zweite Saisonniederlage vom Samstag zu verarbeiten. Wie schon beim 0:2 in Karlsruhe überraschte der Trainer auch am Mittwoch wieder mit einigen personellen Veränderungen. So gab es das Debüt des prominenten Neuzugangs Dominic Maroh, der für Christopher Schorch in die Innenverteidigung rückte. Patrick Pflücke begann auf der linken Seite für Oguzhan Kefkir. Die Ausgangsposition war auch in der Englischen Woche unverändert komfortabel: Uerdingen stand vor dem Spiel auf einem direkten Aufstiegsplatz, verpasste durch die zweite Pleite in Serie aber den erneuten Sprung auf Platz eins.
Stimmungsboykott auch in Liga drei
Um sich weiter von den Verfolgern abzusetzen, war ein Sieg gegen den seit vier Spielen sieglosen Ostklub eigentlich Pflicht. Im Gegensatz zu den bisherigen Heimauftritten agierten die Hausherren zwar zielstrebiger nach vorne, aber wirklich gefährlich wurde es vor beiden Toren lange Zeit nicht. Durch den von allen aktiven Fanszenen bundesweit aufgerufenen Stimmungsboykott gegen die voranschreitende Kommerzialisierung im deutschen Profifußball herrschte in den ersten 20 Minuten gespenstige Ruhe in der Schauinsland-Reisen-Arena.
Ähnlich chancen- und tempoarm ging es in Durchgang zwei weiter. Die Fehlpassquoten auf beiden Seiten waren ungemein hoch, schöne Kombinationen oder gefährliche Torabschlüsse Fehlanzeige. Das Auftreten der Uerdinger gestaltete sich viel zu krampfhaft, das Spiel plätscherte förmlich vor sich hin. Und es kam noch dicker für die Krämer-Elf, als Zwickau-Kapitän Toni Wachsmuth nach 64 Minuten zur Gästeführung einköpfte. Doch nur fünf Minuten später sorgte Stefan Aigner für den schnellen Ausgleich. In der Schlussphase war dann doch nochmal so etwas wie Fußball auf dem Rasen zu sehen, mit dem glücklichen Ende für den FSV Zwickau. Nico Antonitsch traf in der 75. Minute ebenfalls per Kopf zum bitteren 1:2-Endstand aus Uerdinger Sicht. Schon am Samstag kann der KFC die schwache Englische Woche bei Fortuna Köln wieder vergessen machen.
Autor: Fabian Kleintges-Topoll