Generell gewannen die Nullneuner nur eines ihrer insgesamt fünf Heimspiele. Am zweiten Spieltag gelang zwar ein deutlicher 4:2-Erfolg gegen Fortuna Düsseldorf II – aber der letzte und einzige Heimdreier liegt nun sechs Wochen zurück. In der Zwischenzeit setzte es Niederlagen gegen den Wuppertaler SV (0:2), Rot-Weiss Essen (0:2) und nun auch gegen Borussia Dortmund II (1:3). Gegen die Zweitvertretung der Geißböcke aus Köln konnten die Wattenscheider zwar einen Punkt verbuchen (1:1), kassierten aber in der Schlussviertelstunde das entscheidende Gegentor. Das Schreckgespenst Heimschwäche hatte zugeschlagen. Seit diesem Gegentreffer läuft es an der Lohrheide nicht mehr rund.
„Wir sind froh, dass wir drei Punkte aus Wattenscheid mit nach Dortmund nehmen konnten“, begann Jan Siewert seine Rede auf der Pressekonferenz nach dem 3:1-Sieg über die SGW. Was sich wie die übliche Floskel nach einem Pflichtspielsieg anhörte, das meinte der gebürtige Mayener voller Respekt für den Gegner. „Ich habe schon einige Spiele diese Saison im Lohrheidestadion gesehen. Es waren immer enge Spiele, auch wenn die Heimbilanz nicht ganz für Wattenscheid spricht.“ Da ist es wieder: Das Schreckgespenst Lohrheidestadion. Zwölf ihrer insgesamt 16 Punkte erspielten sich die Wattenscheider in der Fremde.
Siewert-Lob für die SGW
Vor allem die 0:2-Niederlage gegen Rot-Weiss Essen hob der Fußballlehrer hervor. Auch dieses Spiel verfolgte Siewert live im Stadion. „Schon im ersten Durchgang hätte Wattenscheid das Spiel für sich entscheiden können“, befand der ehemalige Trainer von Rot-Weiss Essen. Am Ende aber gewann RWE mit 2:0. Auch gegen Siewerts BVB brach die zweite Halbzeit den Nullneunern das Genick. Führte Schwarz-Weiß zur Halbzeit noch mit 1:0, kassierte die Mannschaft von Farat Toku zwischen der 50. und 53. Minute drei Gegentore – und zog am Ende mit 1:3 den Kürzeren. Schon wieder ein verlorenes Heimspiel, schon wieder im zweiten Durchgang die Punkte aus der Hand gegeben. Wie schon gegen Köln II und Rot-Weiss Essen. Auch gegen den Wuppertaler SV klingelte es erst im zweiten Durchgang im eigenen Kasten. Würde ein Fußballspiel nur 45 Minuten laufen, hätten die Wattenscheider acht Punkte mehr an der Lohrheide behalten.
Am Samstag (3.11, 14 Uhr) können die Wattenscheider einen neuen Versuch starten, den Heimspielfuch ad acta zu legen. Dann kommt der SC Verl an die Lohrheide. Dass die SGW auch in diesem Spiel gut aufgestellt und auf den Gegner eingestellt sein wird, davon ist Siewert fest überzeugt: „Farat Toku stellt die Mannschaft immer top ein. Es ist nicht einfach, hier zu gewinnen.“
Autor: Kevin Lenk