Rund zehn Minuten vor dem Anpfiff wurde es dunkel über Monheim. Graue Wolken zogen auf, ein kalter Wind wehte und es begann zu regnen. Die Zuschauer, darunter mehrere ETB-Anhänger, suchten einen Unterstand. Es sah nach einem ungemütlichen Nachmittag für die Essener aus, denn auch die Tabelle sprach gegen sie.
Der 1. FC Monheim war Tabellensiebter, hatte zu diesem Zeitpunkt neun Punkte mehr als der ETB und musste sich keine Sorgen um einen möglichen Abstieg machen. Das ist bei Schwarz-Weiß bekanntermaßen anders, aber gegen Monheim gab es trotzdem Grund zur Hoffnung. Denn das Hinspiel hatten die Gäste bereits mit 4:1 gewonnen, es war der zweithöchste Sieg der aktuellen Saison. Und auch das Wetter besserte sich: Zu Spielbeginn begann die Sonne zu scheinen.
Die Essener starteten temporeich. In der 29. Minute traf Marvin Ellmann zum 1:0. „Wir hätten in der ersten Halbzeit eigentlich höher führen müssen. Wir haben richtig dicke Chancen gehabt - mit dem 1:0 war Monheim gut bedient,“ sagte ETB-Trainer Manfred Wölpper nach der Partie. Sein Trainerkollege Dennis Ruess war entsprechend bedient. „In der ersten Halbzeit waren wir wirklich schlecht. Das war mit das Schlechteste, was wir in der Saison angeboten haben,“ sagte er. Schon zur Pause war klar, dass es für Monheim ein hartes Stück Arbeit bedeuten würde, wenn sie das Ergebnis noch drehen wollten.
Ein Dreier fehlt noch: SW Essen vor Klassenerhalt
In der zweiten Halbzeit steigerte sich das Heimteam allerdings und verpasste den Anschluss mehrfach knapp. Am Ende waren aber die Essener das bessere Team. Erst erzielte Malek Fakhro (63.) das 2:0 und nach einem Konter traf Alessandro Tomasello (85.) zum 3:0-Endstand. „Das war hochverdient. Wir haben natürlich auch Glück gehabt. Einmal hat Monheim die Latte getroffen, ein anderes Mal den Pfosten, aber wir haben das Spiel kontrolliert,“ sagte Wölpper.
Es war nicht nur ein verdienter Sieg, es war auch ein wichtiger Erfolg im Abstiegskampf. Kapitän Sebastian Michalsky zeigte sich zuversichtlich mit Blick auf die Tabelle. „Das war ein großer Schritt. Drei Punkte fehlen noch, weil 40 müssten normalerweise reichen,“ sagte er. Auch Wölpper war optimistisch: „37 Punkte ist jetzt noch nicht die Rettung, aber wir haben noch fünf Spiele. Da müsste ein Sieg reichen.“
Diesen vielleicht entscheidenden Sieg, der den Klassenerhalt garantiert, kann der ETB im Derby gegen Schonnebeck am nächsten Wochenende holen. Darum geht es für Trainer Wölpper an diesem Sonntag auch direkt weiter: „Morgen gehe ich ganz entspannt die Partie in Schonnebeck angucken.“ Die Vorbereitung für das Essener Derby laufen.
Autor: Jonas Hüster