Freud und Leid liegen oft ganz nah beieinander. So auch am Samstag in der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena. Die meisten der 13.295 Zuschauer gingen mit der klaren Erwartungshaltung in das Abstiegs-Endspiel, endlich wieder einen Sieg ihrer Mannschaft zu sehen. Doch beim Stand von 0:2 ertönten vereinzelte Pfiffe von den Rängen. Nach dem späten Ausgleich von Kevin Wolze standen die Fans dann wieder lautstark hinter ihrem abstiegsbedrohten Team.
"Das registriert man natürlich, aber es gehört einfach dazu. Das müssen wir berücksichtigen", sagte MSV-Trainer Torsten Lieberknecht über den Stimmungswandel der eigenen Anhängerschaft. "Die Leute kommen mit einer hohen Erwartung ins Stadion und sind natürlich enttäuscht. Das kann ich komplett nachvollziehen. Aber es ist wichtig, dass sie uns in der schwierigen Situation weiter unterstützen." Ein ausschlaggebender Punkt für die kommenden Wochen.
Lieberknecht hält Konkurrenz im Auge
Insgesamt erinnerte beim Auftritt der Zebras Vieles an das turbulente 4:4 gegen Köln vor anderthalb Wochen, als die Duisburger ebenfalls einen Zwei-Tore-Rückstand umbiegen konnten. "Das macht mich stolz", sagte der Trainer, "aber wir alle hatten natürlich den großen Wunsch einen Sieg einzufahren." Ein Dreier war eigentlich Pflicht, in Sachen Moral und Wille wollte Lieberknecht allerdings keine Kritik auf sich nehmen. "Wir können erhobenen Hauptes das Stadion verlassen."
Mit dem Remis konnte der MSV Duisburg die rote Laterne zwar vorerst abgeben. Doch die Konkurrenz muss weiter im Auge behalten werden, wusste auch Lieberknecht. "Natürlich müssen wir, wie die ganze Zeit schon, auf die anderen Plätze gucken. Ob es am Sonntag dann weiterhin drei Punkte Rückstand sind, ist hypothetisch." Lieberknecht, der sich selbst als einen Trainer bezeichnete, der vorangeht, blickte weiter optimistisch nach vorne. "Ich werde bis zum letzten Tag alles geben und jeglichen Widerstand bekämpfen." Am 29. April hat der MSV Duisburg dann gegen Arminia Bielefeld die nächste Chance auf den dritten Rückrundensieg der Saison.
Autor: Fabian Kleintges-Topoll
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