319 Tage des Wartens waren mit einem Moment vergessen: In der 14. Minute im Revier-Derby zwischen dem VfL Bochum und MSV Duisburg prallte der Ball zu Simon Zoller. Der Sturm-Neuzugang drehte sich einmal und traf zur Führung für den VfL - das Ruhrstadion explodierte.
Und „Zolli“, wie er von seinen Mannschaftskollegen genannt wird, durfte nach fast einem Jahr ohne eigenen Treffer wieder jubeln: „Es war ein schönes Gefühl, so habe ich es mir vorgestellt. Ich bin Stürmer, Tore sind das Schönste. Für mich war es ein toller Einstand. Schön, dass wir auch noch die drei Punkte geholt haben.“
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Zoller kam im Winter vom 1. FC Köln, brachte es in der bisherigen Ligasaison vor der Premiere in Bochum nur auf zwei Einsätze und 64 Minuten Spielzeit - eine schwierige Zeit für ihn. Doch die scheint nun vorbei. Zoller: „Es hat nichts mit Genugtuung zu tun. Ich freue mich einfach, dass ich hier bin. Ich versuche immer, der Mannschaft zu helfen. Es ist egal, ob ich spiele oder nicht.“
Von seinem Trainer gab es nach der Partie ein Sonderlob. Robin Dutt: „Zolli hat in einer starken Kölner Mannschaft nicht mehr seine Spielzeit bekommen. Es freut mich, dass er nach so einer Durststrecke wieder trifft und merkt, dass er gebraucht wird. Er ist ein Teamspieler, hat sich sofort integriert und identifiziert sich voll mit der Mannschaft.“
Lob von Mitspieler Maier und Selbstkritik
Auch Teamkollege Sebastian Maier schwärmte: „Überragend. Zolli ist ein Stürmer, der weiß, wo das Tor steht. Das ist zwar ein blöder Satz, aber so ein Ball fällt nicht jedem Spieler vor die Füße. Er macht ihn dann auch noch rein. Das ist eine Qualität, die wir neu in unsere Mannschaft dazubekommen haben.“
Bei allem Lob: Zoller selbst sieht in Bezug auf seine Leistung noch Luft nach oben. Bis zu seiner Auswechslung in der 71. Minute hatte der Stürmer lediglich 23 Ballkontakte, nach seinem Führungstreffer fehlte etwas die Bindung zum Spiel. „Es war noch nicht alles gut, es fehlt noch etwas die Puste bei mir, daran muss ich arbeiten.“
Für das Auswärtsspiel am Sonntag (03. Februar, 13:30 Uhr) beim SV Sandhausen stehen mit Robbie Kruse und Chung-yong Lee zwei weitere Spieler für die Offensive zur Verfügung. Im Sturm tobt beim VfL der Konkurrenzkampf. Wenn Simon Zoller aber weiter trifft und an seine Premiere anknüpft, braucht VfL-Trainer Robin Dutt schon starke Argumente, um ihn außen vor zu lassen.
Autor: Christian Hoch