So erspielten sich die Bochumer am Mittwochabend zahlreiche Möglichkeiten und überzeugten, zumindest im ersten Durchgang, durch ihre Offensivaktionen. Besonders die Doppelspitze um Simon Zoller und Danny Blum setzte sich immer wieder gegenseitig in Szene und bereitete dem Gegner damit Kopfschmerzen. Insgesamt funktionierte das Kombinationsspiel in den Angriffsreihen des VfL weitestgehend gut, wenn auch die Chancenverwertung durchaus mager ausfiel.
Ebenfalls ein positiver Aspekt war die Reaktion der Dutt-Elf auf das frühe und druckvolle Pressing der Engländer um Cheftrainer Daniel Stendel. Nach kurzer Zeit stellten sich die Bochumer darauf ein und wussten sich spielerisch aus der Schlinge des Gegners zu lösen. Besonders auffällig agierten dabei Linksverteidiger Danilo Soares und Außenspieler Vitaly Janelt, die an vielen Offensivaktionen des VfL beteiligt waren.
Chancenvertung der Bochumer muss besser werden
Ausbaufähig war hingegen die schon angesprochene Chancenverwertung. Bereits im ersten Durchgang hätte der Revierklub nach zahlreichen Möglichkeiten führen müssen, fing sich jedoch ein Gegentor und ging mit einem Rückstand in die Halbzeitpause. Zwar reduzierte sich die Anzahl der guten Aktionen im zweiten Durchgang auch konditionsbedingt, deren Qualität hingegen blieb gleichbleibend hoch. So waren besonders Zoller und der eingewechselte Silvere Ganvoula immer wieder gefährlich vor dem Tor, ließen aber die Genauigkeit im Abschluss vermissen.
Dutt betonte nach dem Spiel gegenüber der WAZ: „Uns hat etwas die Frische gefehlt und damit auch die Präzision im Abschluss. Wir haben aber an den vergangenen beiden Tagen dreimal trainiert, das hat man gemerkt. Ärgerlich, dass wir erneut nach einem Standard ein Gegentor bekommen haben. Daran müssen wir arbeiten. Auch an der Entschlossenheit vor dem Tor. Die hat mir gefehlt. Wir hätten uns noch mehr Chancen herausspielen können.“
Defensive Abstimmung stimmt noch nicht beim VfL
Eine weitere Baustelle, die es im Training in den verbleibenden Woche bis zum Saisonstart noch anzugehen bedarf, ist die defensive Grundordnung. Zwar zeigte sich die Viererkette um Simon Lorenz, Armel Bella Kotchap, Daniel Soares und Jordi Osei-Tutu in den meisten Aktionen schon auf einem guten Level, doch vereinzelt fehlte noch die Abstimmung und der Feinschliff.
So war beiden Gegentoren gegen den FC Barnsley ein Abwehrchaos vorausgegangen, was bei einer besseren Abstimmung hätte verhindert werden können. Es ist also noch einiges zutun in den letzten Tagen vor dem Saisonstart bei Jahn Regensburg am 27. Juli, damit der VfL Bochum erfolgreich in die Spielzeit 2019/20 starten kann.