Nicht eine Minute konnte Uerdingen-Trainer Stefan Krämer beruhigt auf seinem Stuhl Platz nehmen. Zu viele Anweisungen musste der 51-Jährige seiner Mannschaft von Beginn an geben. Und das zurecht: Denn das Spiel fand in der ersten halben Stunde fast ausschließlich in der Uerdinger Hälfte statt. Lange Bälle und Rückpässe gehörten sicherlich nicht zu Krämers Matchplan. Doch genau so sah das Krefelder Spiel lange Zeit aus, es wurde das erwartete Kampfspiel mit viel Spannung. Erst nach 25 Minuten kam Uerdingen das erste Mal gefährlich vor das Tor der Gäste, die den favorisierten KFC vor einige Probleme stellten: Tanju Öztürk verfehlte nach einem Abpraller das leere Tor aus fünf Metern mehr als kläglich. Die Szene gab Auftrieb, nach 35 Minuten nutzte Stefan Aigner einen katastrophalen Schnitzer in der Gästeabwehr zur zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften Führung der Krefelder.
Vollath-Vertreter Benz sieht nicht gut aus
Doch die Freude unter den Uerdinger Fans war nur von kurzer Dauer. Pünktlich mit dem verspäteten Erscheinen vieler Jena-Anhänger kassierte Uerdingen den schnellen Ausgleich durch Manfred Starke (39.). Drittliga-Debütant Robin Benz, der für den am Oberschenkel verletzten René Vollath zwischen die Pfosten rückte, machte beim Gegentor aus der Distanz keine gute Figur. Generell blieben die Verletzungssorgen auch am Samstag ein ernstes Thema in der Mannschaft um Ersatzkapitän Christopher Schorch. So musste Linksverteidiger Dennis Chessa den erkälteten Christian Dorda ersetzten, der zuletzt auffällige Maurice Jerome Litka erhielt seine Startelfchance.
Die Halbzeitansprache von Stefan Krämer schien gefruchtet zu haben, denn der KFC kam deutlich verbessert aus der Kabine. Nur sieben Minuten nach Wiederanpfiff war es erneut Stefan Aigner, der den KFC wieder in Front schoss. Der in dieser Saison immer noch torlose Maximilian Beister saß übrigens bis zu seiner Einwechslung in der 86. Minute erneut nur auf der Ersatzbank. Aufgrund einer starken zweiten Halbzeit konnte der KFC den überraschenden Ausrutscher des KSC (0:1 in Rostock) zu seinem Vorteil nutzen. Am Mittwoch geht es für die Krämer-Elf mit der Achtelfinale-Partie im RS-Niederrheinpokal bei den Sportfreunden Baumberg weiter.
Autor: Fabian Kleintges-Topoll