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Im Frankenderby zählen nur drei Punkte
Gewinner darf vom Aufstieg träumen

2. Liga: Im Frankenderby zählen nur drei Punkte
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Im 253. Frankenderby zwischen der SpVgg Greuther Fürth und dem 1. FC Nürnberg geht es um mehr als nur drei Punkte.

Die beiden Rivalen ringen heute (14.00 Uhr/live bei Premiere) um eine Vorentscheidung im Aufstiegskampf der 2. Liga - doch trotz des außergewöhnlichen Ereignisses plant Club-Trainer Michael Oenning keine außergewöhnlichen Maßnahmen. "Wir gehen jetzt nicht in einen Klettergarten oder so", scherzte er vor dem Duell.

Oenning hat gut Lachen, sein Club rangiert einen Zähler vor dem ungeliebten Nachbarn auf Relegationsplatz drei. Und so ist es sein Gegenüber Benno Möhlmann, der sich vor dem Nachbarschaftsstreit etwas Besonderes hat einfallen lassen: Sein Team weilte im Trainingslager in Bad Gögging und legte sich dort ein Schweigegelübde auf. Nur der Trainer sprach. "Ein Unentschieden im Derby gibt es nicht. Da gibt es nur einen Sieg oder eine Niederlage", meinte Möhlmann. Deshalb hat sich die SpVgg auch etwas einfallen lassen - und tritt mit einer Sondergenehmigung der DFL ganz im alten, traditionellen Stil an: Mit weißen Trikots, schwarzen Hosen und schwarzen Stutzen.

Fürths Trainer Benno Möhlmann (Foto: firo).

Tabellenführer SC Freiburg kann den Aufstieg zeitgleich in Koblenz schon perfekt machen. Mit einem Sieg wären die Breisgauer nicht mehr von einem Aufstiegsplatz zu verdrängen und könnten schon mal für die 1. Liga planen. Die TuS hingegen muss den Blick nach den letzten zwei Niederlagen wieder nach unten richten. Die zweitplatzierten Mainzer müssen beim FC St. Pauli antreten. Während die Hanseaten ins Tabellenmittelfeld abgerutscht sind, zählen für die Mannen von Trainer Jörn Andersen nur drei Punkte um die Verfolger auf Abstand zu halten. Auswärts sind die Mainzer noch ungeschlagen und reisen mit zwei Siegen im Rücken ans Millerntor.

Vor 107 Jahren fand bereits das erste Frankenderby statt, damals demütigte der FCN die SpVgg beim 15:0. In den 1920'er Jahren, als die beiden benachbarten Städte Deutschlands Fußball-Hochburg bildeten und die Nationalmannschaft zeitweise nur aus Spielern der beiden Klubs bestand, war die Rivalität so groß, dass die Akteure getrennt zum Spiel fuhren.

Diese und ähnliche Anekdoten befeuern die Begegnung noch heute. Gut 2000 Kleeblatt-Fahnen zieren Balkone und Zäune in der Fürther Innenstadt, "1. Liga wir kommen" grüßt es auf Transparenten von den Häusern. In den vergangenen acht Jahren hat sich der Fusionsverein aber mit sechs fünften Plätzen den Ruf der "Unaufsteigbaren" erspielt. Möhlmann will diesen Fluch bannen: "Wir haben weiter die Chance, aus eigener Kraft aufzusteigen. Diese Chance wollen wir nutzen."

Nur sieben Kilometer entfernt zeigt die "Derby-Fieberkurve" in Nürnberg ebenfalls steil nach oben. Dort haben die ganz treuen Fans vor dem Klubhaus mit Würstchen und Schlafsäcken ausgeharrt, um doch noch eine der begehrten Karten zu ergattern. Binnen neunzig Minuten war das Nürnberger Kontingent von 3000 Tickets vergriffen. Auf dem Schwarzmarkt wurden bis zu 400 Euro für eine Karte aufgerufen. Im Hinspiel (2:1) erzielte der gebürtige Fürther Christian Eigler das Siegtor für Nürnberg, und auch heute ruhen auf ihm die Hoffnungen, weil die Torjäger Marek Mintal und Isaac Boakye gesperrt sind. Kapitän Andreas Wolf fehlt verletzt, doch trotz der Nürnberger Personalsorgen habe Fürth "größeren Druck", sagte Trainer Oenning.

Abgerundet wird der Spieltag durch die Partie FC Ingolstadt gegen Rot Weiss Ahlen. Die Ingolstädter haben als einziges Team der Liga noch keinen Rückrundensieg vorzuweisen und befinden sich in akuter Abstiegsnot. Gute Chancen auf einen Sieg hat das Team von Horst Köppel gegen den heutigen Gegner, den Ahlen blieb in den letzten neun Auswärtsspielen ohne Sieg.

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