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Zwei Schalker im eigenen Wohnzimmer nur Zuschauer

Zwei Schalker im eigenen Wohnzimmer nur Zuschauer
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Die Schalker Bundesliga-Profis Jörg Böhme und Gerald Asamoah sind beim Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich in der Arena Auf Schalke nur Zuschauer. Dennoch hoffen beide auf ein baldiges Comeback.

Vom Vize-Weltmeister zum normalen Zuschauer: Gerald Asamoah und Jörg Böhme wird am Samstag beim Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Europameister Frankreich deutlich vor Augen gehalten, dass Höhen und Tiefen im Profifußball nicht weit voneinander liegen. Die beiden Schalker Profis spielen momentan aus verschiedenen Gründen in den Plänen von Rudi Völler keine Rolle mehr. Doch der DFB-Teamchef hat die beiden Mittelfeldspieler noch nicht gänzlich abgeschrieben.

Völler: "Alles ist möglich"

"Alles ist möglich. Wenn sie wieder die entsprechende Leistung bringen, bekommen sie auch wieder ihre Chance. Bei Jörg muss man abwarten, wie er nach seiner langen Verletzungspause im neuen Jahr wieder in Form kommt, und Gerald muss sich im Verein wieder über längere Zeit beweisen", sagte Völler, der die beiden Mittelfeldspieler vor knapp anderthalb Jahren noch zu seinem Aufgebot bei der WM in Asien gezählt hatte.

Vor allem Linksfuß Böhme, der sein zehntes und bislang letztes Länderspiel am 29. März diesen Jahres in der EM-Qualifikation beim 1:1 gegen Litauen in Nürnberg bestritt, wäre gegen die Franzosen gerne dabei gewesen. "Ich hätte sehr gerne gespielt, hier in meinem Wohnzimmer und dazu noch gegen Frankreich. Schließlich war ich in der Vergangenheit gegen fast alle große Nationen dabei, zum Beispiel gegen Argentinien, England und Holland. Das waren echte Highlights in meiner Karriere."

Rauswurf wegen körperlicher und geistiger Probleme

In der eher kurzen Nationalmannschafts-Karriere musste der 29-Jährige, der am 5. Juli in einem Testspiel einen Kreuzbandriss erlitt und seitdem pausierte, aber schon einige herbe Rückschläge verkraften. Bei der WM in Südkorea und Japan im vergangenen Sommer zog er sich beim Aufwärmen vor dem letzten Gruppenspiel der DFB-Auswahl gegen Kamerun einen Muskelfaserriss zu und musste vorzeitig nach Hause reisen. Und vor dem Doppelpack in der EM-Qualifikation in Schottland und auf den Faröern im Juni dieses Jahres schickte Völler den Freistoßspezialisten noch vor dem Test gegen Kanada aus dem DFB-Quartier in Wolfsburg Richtung Heimat. "Er ist körperlich und geistig nicht in der Lage, uns zu helfen", begründete der Teamchef damals den überraschenden Rauswurf.

Für den nach außen oft barsch wirkenden, aber dennoch sehr sensiblen Böhme war es Balsam auf die Wunden, dass ihn Völler am Abend vor dem Match gegen die Franzosen zum Abendessen ins Mannschafts-Quartier nach Essen einlud. Und Böhme zeigte sich dem Teamchef gegenüber in Sachen Nationalmannschaft wieder angriffslustig: "Das Kapitel ist längst nicht beendet, ich bin schließlich erst 29. Aber ich muss natürlich erst fit werden und spielen. Dann möchte ich mich mit guten Leistungen bei Schalke wieder für die Nationalmannschaft empfehlen. Die EM 2004 ist mein großes Ziel. Darauf arbeite ich hin, um dann gegen die besten Teams der Welt antreten zu können."

Während Böhme, der am Freitag wieder ins Lauftraining eingestiegen ist, trotz seiner langen Verletzungspause Optimismus verbreitet, überwiegt bei Asamoah die Skepsis. "Wenn ich hier auf Schalke gut spiele und an meine Leistung anknüpfen kann, dann kann ich bei der EM vielleicht dabei sein. Aber im Moment sieht es nicht danach aus", meinte der 25-Jährige, fügte aber kämpferisch hinzu: "Man sollte nicht zu viel zurückblicken. Jetzt muss ich nach vorne schauen, weil ich noch viele Sachen erreichen will."

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