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Bezirksliga 15: Kirchhörde verliert in der Schlussminute
Heimann-Kracher erlöst SG Lütgendortmund

Bezirksliga 15: Kirchhörde verliert in der Schlussminute
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Wer den Weg zur Partie zwischen SG Lütgendortmund und dem Kirchhörder SC erst zur 90. Spielminute gefunden hätte, wäre gerade noch pünktlich zur sehenswerten 2:1-Entscheidung für das Heim-Team durch Dennis Heimann gekommen, hätte so ganz nebenbei das Eintrittsgeld gespart, sich nicht mit den ungemütlichen Temperaturen herumschlagen müssen und vor allem wäre ihm der „Grottenkick“ der beiden Dortmunder Bezirksligisten erspart geblieben, bei dem sich am Ende nur die Gastgeber freuen konnten. Gäste-Trainer Olaf Muschal kündigte nach Spielende personelle Verstärkungen an.[i]Ein Ortstermin.[/i]

Nur allzu oft versuchen Übungsleiter, die schlechten Leistungen ihrer Mannschaft nach dem Schlusspfiff noch schön zu reden. Diesbezüglich machte SGL-Trainer Thomas Klukas eine lobenswerte Ausnahme: „Das war unsere schlechteste Saisonleistung und für die Zuschauer sicherlich nicht schön anzusehen, aber für uns zählen letztlich nur die drei Punkte.“

Vor allem die erste Halbzeit war schlecht und bot den Zuschauern wenig Erwärmendes. Beide Mannschaften agierten ohne Esprit und ließen selbst die Tugenden vermissen, die der Zuschauer erwartet, wenn es fußballerisch mal nicht so läuft: Lauf- und Einsatzbereitschaft.

Von zwei schwachen Mannschaften präsentierte sich der Gast aus Kirchhörde allerdings als das noch etwas bessere Team, erarbeitete sich in der ersten Hälfte aber auch nur eine einzige echte Torchance. Die war dafür hochkarätig: Dirk Erk schlich sich bei einer Ecke auf den zweiten Pfosten im Rücken seines Gegenspielers clever frei, vergab die anschließende „Hundertprozentige“ jedoch kläglich (32.).

Ein "Blackout" des Lütgendortmunder Abwehrspielers André Bieniak sorgte zwei Minuten später für die nicht unverdiente Führung der Gäste aus dem Dortmunder Süden. Völlig unbedrängt knallte er den Ball an seinem aus dem Tor laufenden, völlig verdutzten Schlussmann Oliver Kinsky vorbei in die eigenen Maschen (34.). Dieser merkwürdige Versuch einer Rückgabe blieb auch dem SGL-Trainer Klukas völlig rätselhaft, allerdings nahm er es nach dem glücklichen Ausgang der Begegnung mit Humor: „Wenn wir bei Oddset mitspielen würden, wäre ich mir sicher gewesen, er hat das Spiel verkauft“, gab er schmunzelnd zu Papier.

Nein, eigentlich mochte kaum einer noch hinschauen, was die Teams an diesem Tag den Zuschauern teilweise an "Fußballkunst" boten.

Das blieb dann auch der einzige, wenn auch zweifelhafte, Höhepunkt der ersten Hälfte und jeder war froh, als der schwache Schiedsrichter Andre Schroer zur Halbzeit pfiff.

Die zweite Hälfte begann genau wie die erste. Kirchhörde investierte mehr in die Partie, brauchte aber diesmal nur sechs Minuten, um zu einer guten Einschussmöglichkeit zu kommen. Einen Eckball konnte SGL-Keeper Kinsky nicht entscheidend klären und ermöglichte so Oliver Felsing, aus elf Metern zu einem Linksschuss anzusetzen. Felsing fehlte in dieser Situation aber die nötige Kaltschnäuzigkeit, so dass er den Ball deutlich verzog (51).

Im Gegenzug machte sich Lütgendortmunds einziger Lichtblick am heutigen Tag, Dennis Gazioch, auf den Weg zum Ausgleich. Dynamisch schüttelte er zwei Gegenspieler ab, setzte den anschließenden Schrägschuss aber knapp neben das Kirchhörder Gehäuse.

Wer gedacht hatte, die Partie würde jetzt mehr Fahrt aufnehmen, sah sich schnell eines Besseren belehrt: Fehlpässe hüben wie drüben, Stockfehler auf beiden Seiten und selbst einem bekanntermaßen gutem Fußballer wie Daniel Wiegand versprangen die einfachsten Bälle.

Klukas hatte zur zweiten Hälfte den wirkungslosen Wiegand aus dem Mittelfeld in die Spitze beordert und dafür Christian Heimann zurückgezogen, aber auch diese Umstellung brachte keine spielerischen Impulse auf Lütgendortmunder Seite. Im Gegenteil. Dem Gast boten sich in der Folgezeit mehrere gute Einschussmöglichkeiten, die jedoch sämtlich ungenutzt blieben.

In diese Drangperiode hinein, war es Daniel Wiegand, der für den überraschenden Ausgleich verantwortlich zeichnete. Kaltschnäuzig nutzte der erfahrene Strafraum-Spieler eine der wenigen Unachtsamkeiten in der Kirchhörder Hintermannschaft und ließ Gäste-Keeper Yannick Ohler mit einem trockenen Rechtsschuss aus etwa elf Metern keine Chance (79).

Lütgendortmund wollte jetzt unbedingt noch den Sieg, entblößte bei seinen Offensiv-Bemühungen aber die Abwehr und lud den Gast so regelmäßig zu Kontern ein. Die Abschlussschwäche der Kirchhörder erwies sich aber als frappierend und so kam es wie es kommen musste: In der 90. Spielminute durfte sich der bereits erwähnte Dennis Heimann einen Querpass von Michael Kotlewski seelenruhig auf seinen starken „Linken“ legen und setzte mit dem anschließenden 20-Meter-Kracher den Schlusspunkt unter eine ganz schwache Partie.

„Diese Niederlage war so was von unverdient, aber wenn man seine Chancen nicht nutzt, verliert man eben solche Spiele“, frotzelte anschließend Kirchhördes Trainer Olaf Muschal angesichts der mangelnden Chancenauswertung seiner Mannschaft.

Die Schwäche vor des Gegners Tor, argumentierte Muschal weiter, habe seiner Mannschaft bereits sieben bis acht Punkte gekostet. "Wir werden in der Winterpause noch einen Stürmer holen“, kündigte Muschal an, der seinen Angreifern damit mit einem neuen Konkurrenzkampf drohte.

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