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Bochum II: Prokoph will den Gegnern Angst machen
„Ein geileres Gefühl, als vor 9.000 Fans zu spielen“

Bochum II: Prokoph will den Gegnern Angst machen
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Ein klasse Pass von David Zajas, eine schnelle Bewegung – schon hatte Roman Prokoph seinen ersten Ligatreffer für Bochum II markiert.

Und das ausgerechnet in Essen, wo sich der Sommer-Neuzugang gemeinsam mit Freundin Tina eine Wohnung eingerichtet hat. „Ich bin größere Kulissen gewohnt, das hat mir gut in die Karten gespielt“, bemerkt der frühere St. Paulianer.

Der empfahl seinen Mitspielern schon vor dem Gang an die Hafenstraße, dass sie die 90 Minuten genießen sollten: „Das ist schließlich besser, als gegen Dortmund II vor 200 Zuschauern zu spielen.“ Doch die Auftritte vor spärlich besetzten Rängen werden in den kommenden Wochen wieder zum Normalfall.

Bereits am kommenden Samstag (14 Uhr) zum Match gegen Mainz 05 II dürfte sich nur eine sehr überschaubare Gruppe im Lohrheidestadion einfinden. „Von der Kulisse haben wir die Highlights jetzt hinter uns“, räumt der Angreifer ein. Doch der hat nun ein ganz anderes Ziel: „Eine noch größere Sache wird es, wenn wir einen Lauf kriegen. Wenn man weiß, dass der Gegner Angst vor einem hat, ist das noch ein geileres Gefühl, als vor 9.000 Fans zu spielen.“

Wenn sich Bochums Bubis nach den überzeugenden Auftritten gegen die Spitzenteams Münster und RWE nicht zufrieden zurücklehnen, könnte dieses Szenario schon bald Gestalt annehmen. Und dann hätte sich auch für Prokoph der Schritt zurück gelohnt, der keiner ist. Vor zwei Jahren zählte er zu St. Paulis Aufstiegshelden, auch wenn seine zehn Einsätze überwiegend von kurzer Dauer waren. „In der Zweiten Liga habe ich dann aber keine Chance bekommen“, erklärt der 23-Jährige schulterzuckend.

Ein gegenteiliges Erlebnis hat der gebürtige Berliner in der Saison 2004/05 gemacht. Als echter Jungspund brachte er es auf 29 Einsätze und zwei Tore für Union Berlin. Den Abstieg aus der dritten Klasse konnte aber auch er nicht verhindern. „Damals hatten wir keine Regionalliga-taugliche Truppe. Ich bin nicht wegen meiner Qualität in die Mannschaft gerückt, sondern weil Not am Mann war. Für mich war diese Klasse zum damaligen Zeitpunkt zu hoch“, gibt Prokoph freimütig zu.

So viel Offenheit kommt im Ruhrgebiet gut an. Schon nach zwei Wochen beim VfL hatte sich der Offensivmann voll akklimatisiert, verbrachte auch die Zeit zwischen den Einheiten mit seinen neuen Kollegen. „Das war ein Riesenunterschied zu Hamburg. Die Fischköppe sind ein bisschen unterkühlt. Da habe ich ein halbes Jahr gebraucht, bis ich mich wohl gefühlt habe“, grinst Prokoph. Trainer Nico Michaty lobt jedenfalls: "Er ist eine Bereicherung für unser Offensivspiel."

Der Angesprochene weiß ganz genau, was für eine Chance sich ihm im Revier bietet: „Ich bekomme regelmäßig Spielpraxis und kann mich zeigen.“ Sowohl für andere Clubs, als auch für die eigene Profiabteilung. Zumindest während der Länderspielwochen durfte er oben schon im Training aushelfen. Spätestens da wusste Prokoph, dass er mit seinem Wechsel alles richtig gemacht hat.

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