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Essen: Schwere Verletzung überschattet Aufsteiger-Duell
"Ob er sich ein oder zwei Mal überschlagen hat..."

Essen: Schwere Verletzung überschattet Aufsteiger-Duell
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Absicht oder nicht? Das ist die beherrschende Frage nach dem ersten Spieltag der Kreisliga A Essen Süd-Ost. Tatort: Die Sportanlage am Krausen Bäumchen, TSK Essen empfängt den SV Leithe, die Gäste sind bereits auf 4:1 enteilt, als Leithe-Schlussmann Sven Dorn TSK-Angreifer Hakan Kanar alleine auf sich zulaufen sieht und sich zu einer Notbremse der besonders rustikalen Art hinreißen lässt. Kanar überschlägt sich in der Luft und landet im Krankenhaus. An Fußball ist für ihn vorerst nicht zu denken.[i]RevierSport fragte: Was war da los?[/i]

Deniz-Feyzi Öztoprak (Geschäftsführer TSK Essen):

"Kanar hat an der Mittellinie den Ball erobert, noch einen Leither Verteidiger aussteigen lassen und ist alleine aufs Tor der Gäste zu. Er hat dann den Ball am Torhüter vorbei gespitzelt und wollte am Keeper vorbei, doch der hat ihn am Fuß erwischt und gleichzeitig den Ellbogen ausgefahren. Es sah aus, als ob er ihn mit jedem Mittel stoppen wollte. Danach hat er Rot gesehen und Kanar musste ins Krankenhaus. Dort wurde diagnostiziert, dass er mehrere Rippenbrüche und Prellungen sowie eine Gehirnerschütterung erlitten hat. Mindestens sechs Wochen darf er jetzt erstmal gar nichts machen, danach erst langsam wieder mit dem Training anfangen, die Vorrunde dürfte für ihn also gelaufen sein. Generell war die Stimmung während der 90 Minuten zwar ein bisschen aufgeheizt, das ist aber bei den Duellen normal. Vorher und nachher gibt man sich die Hand und das war's dann."

Rüdiger Grocholski (Trainer SV Leithe):

"Die Szene war natürlich böse, aber das war unglücklich. Unser Torwart war vielleicht eine Zehntel-Sekunde eher am Ball - und dann ist der TSK-Spieler natürlich gut geflogen. Ob er sich nun ein oder zwei Mal überschlagen hat, in jedem Fall hat er ziemlich laut geschrien. Erst hieß es: Das war Absicht, dann wieder, es sei keine Absicht. Beim Stand von 4:1 gehe ich zwar eigentlich nicht mehr so da hin. Letztlich kann man es schwer sagen.

In einer Szene hätte es auf der anderen Seite allerdings auch Rot geben müssen, als ein TSK-Akteur unserem Spieler Andreas Timm nur in die Beine geht, aber da kam er mit Gelb davon, Timm musste ich nachher runternehmen, weil es nicht mehr weiter ging. Beides war unschön, aber passiert immer wieder im Fußball. Der Bruder des gefoulten Spielers wurde dann ziemlich laut, kam auf mich zu, aber ich habe Sven ja nicht den Auftrag gegeben, den wegzuhauen. Daher war ich nach dieser Reaktion zunächst ein bisschen sauer, habe mich aber schnell wieder beruhigt. Wer weiß, wenn es mein Sohn gewesen wäre, hätte ich vielleicht sogar genau so reagiert.

Nach Schlusspfiff haben sich alle die Hand gegeben und dann war alles wieder in Ordnung. Sven war da allerdings schon zu Hause, er hat sich angezogen und ist ganz schnell weg, weil einige Zuschauer vom TSK ihm gesagt haben, er sollte sich vom Acker machen, weil sie sonst nach dem Match auf ihn warten würden. Er hat sich allerdings telefonisch bei mir gemeldet und sich nach dem Gesundheitszustand des Spielers erkundigt."

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