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Gay zittert, Olympia-Aus für Felix und Campbell
"Ich wollte weinen"

Leichtathletik: Gay zittert, Olympia-Aus für Felix und Campbell
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Sprintstar Tyson Gay hat beinahe das Olympia-Ticket über 100m verbummelt. Im Vorlauf der US-Ausscheidungen in Eugene nahm der Doppel-Weltmeister viel zu früh das Tempo heraus und wurde in 10,14 Sekunden nur Vierter. Nur aufgrund des Zielfotos lag Gay vor Xavier Carter, der zeitgleich auf Platz fünf landete und damit das Viertelfinale verpasste.

"Ich war total erschrocken und wollte weinen, als ich im Ziel war", gab Gay zu. Im Viertelfinale machte der Champion dann aber ernst, lief in 9,77s neuen US-Rekord und blieb - obwohl er erneut kurz vor dem Ziel etwas austrudelte - nur fünf Hundertstel über dem Weltrekord des Jamaikaners Usain Bolt. Einen starken Eindruck machten auch Darvis Patton mit 9,89s und Ivory Williams mit 9,94s sowie Walter Dix, der in der ersten Runde bei 9,96s lag. Dagegen musste 200m-Olympiasieger Shawn Crawford als Siebter der Viertelfinals die erste Fahrkarte nach Peking abschreiben.

Ansonsten gaben sich in den Männer-Konkurrenzen die Topstars keine Blöße. Über 400m Hürden zog Kerron Clement (48,20) als Schnellster ins Finale ein. Reese Hoffa blieb mit 22,10m im Kugel-Endkampf nur zwei Zentimeter hinter der Weltjahresbestleistung von Adam Nelson, der mit 20,89 hinter Christian Cantwell (21,71) Dritter wurde - das Trio hat das Olympia-Ticket sicher. Bei den Frauen hat sich eine Medaillen-Kandidatin für Peking schon verabschiedet. 200m-Weltmeisterin Allyson Felix wurde im Finale über die halbe Distanz in 10,96s nur Fünfte. Die Peking-Tickets gingen an Muna Lee (10,85), Torri Edwards und Lauryn Williams (10,90). Die viertplatzierte Marshevet Hooker (10,93) darf auf einen Platz in der Staffel hoffen. Im Halbfinale hatte zuvor Edwards mit 10,78s eine neue Weltjahresbestzeit aufgestellt.

Die gehörte bislang Veronica Campbell aus Jamaika in 10,88s - der Verlust der Marke dürfte allerdings an diesem Wochenende für die Weltmeisterin die geringste Enttäuschung gewesen sein. Bei den parallel stattfindenden Trials in Jamaika egalisierte Campbell zwar ihr Saisonbestleistung, wurde aber hinter Kerron Stewart (10,80), Shelley-Ann Fraser (10,85) und Sherone Simpson (10,87) nur Vierte. Das 100m finden in Peking somit ohne eine der hohen Favoritinnen statt.

Bei den Männern ging in Kingston der vorolympische Schlagabtausch klar an Usain Bolt. Der Weltrekordler gewann das Finale in 9,85s vor seinem Widersacher Asafa Powell (9,97). Als Dritter qualifizierte sich Michael Frater (10,04) für die Spiele. Bolts Trainer Glenn Mills meinte: "Ob Usain in Peking über 100m antritt, wird bis Anfang August entschieden." Powells Trainer Stephen Francis geht jedoch davon aus, dass der Weltrekordler auch auf der kürzesten Distanz zum Olympia-Auftakt seine Chance sucht: "Wir erwarten, dass er am Start steht."

Bolt meinte zum Rennen des Landsmanns, dem er am 31. Mai in 9,72 Sekunden den Weltrekord (9,74) weggeschnappt hatte: "Ich glaube, Asafa hat ab 80 Metern gestoppt." Der nach einer Knie- und Brustmuskelverletzung spät in die Saison gestartete Powell bestätigte: "Ich wollte nur die ersten 50 m stark sein, das ist gelungen. Ich hatte vorher schon allen gesagt, sie sollten nicht das große Duell erwarten. Unser Ziel war es nur, uns für Olympia zu qualifizieren."

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